S-Bahn 7 Bauarbeiten kommen zügig voran
Remscheid · Eines der Gleise zwischen Remscheid Hauptbahnhof und Güldenwerth könnte ab kommender Woche wieder genutzt werden, sagt die Bahn. Anschließend wird der betroffene Hang mit Pflöcken gegen erneutes Abrutschen gesichert.
Die Reparaturarbeiten auf dem vor rund anderthalb Wochen durch einen Hangrutsch nach Starkregen beschädigten Streckenabschnitt des "Müngsteners" zwischen dem Hauptbahnhof Remscheid und Güldenwerth gehen schneller voran als zunächst erwartet. Am Montag, 25. Juni, soll eines der beiden Gleise im Bereich unmittelbar hinter dem Büchener Tunnel wieder frei gegeben werden, sagte Dirk Pohlmann, Sprecher der Deutschen Bahn, gestern auf Anfrage unserer Redaktion.
Aktuell repariert die Bahn in Vieringhausen in einem 400 Meter langen Bereich die Gleise. Neue Schwellen werden von einem Kran von einem Zuganhänger ins Gleisbett gehoben. Anschließend werden die Schienen aufgebracht. Auf dem Gleis, das von Solingen in Richtung Wuppertal führt, sind diese Arbeiten schon deutlich weiter fortgeschritten. Dieses Gleis könnte am Montag wieder für den Zugverkehr zur Verfügung stehen.
Parallel zur Instandsetzung des zweiten Gleises, dessen Fertigstellung bis Anfang Juli dauern soll, werden in diesem Bereich auch noch Arbeiten stattfinden, um den Hang vor einem erneuten Abrutschen zu sichern. Es werden Pflöcke eingebracht, an denen "Geo-Textilien" gespannt werden.
Nach einer ersten Begutachtung des Schadens nach dem Starkregen in der Nacht zum 10. Juni war von einer längerer Sperrung der S-Bahn-Strecke ausgegangen worden. Die Geologen der Bahn hätten aber mittlerweile teilweise Entwarnung gegeben, sagte Pohlmann. Außer dem Hang im Bereich am Büchener Tunnel gebe es keine weiteren Problemstellen.
Schneller als zunächst erwartet konnte auch die Signaltechnik repariert werden. Die durch den Starkregen auf die Gleise gedrückten Kabel, die zusammen mit einem Baum einen Zug der S7 zum Entgleisen gebracht hatten, sind wieder repariert, "Wir hatten diese Kabelsorte noch auf Lager, mussten sie nicht bestellen", sagt Pohlmann. "Außerdem haben die Jungs echt rangeklotzt, damit es schneller geht".
Ob und wie die Deutsche Bahn angesichts der massiven Schäden durch die starken Regenfälle der vergangenen Wochen in ganz Deutschland ihre Sicherungsmaßnahmen verändern werde, sei noch nicht entschieden, so Pohlmann. Festhalten werde man aber auf jeden Fall an der regelmäßigen Kontrolle der Vegetation entlang der Bahnstrecken. Wo nötig, werde gefällt oder beschnitten.
Was den "Müngstener" angeht, sei nun der Streckenbetreiber Abellio am Zug. Er müsse jetzt entscheiden, wie er den Betrieb der S 7 unter den genannten Bedingungen ab Montag organisieren wolle, sagte Pohlmann. Das Unternehmen sei über die jüngsten Fortschritte bei den Reparaturen unterrichtet worden.
Für eine Stellungnahme war Abellio gestern nicht zu erreichen. Im Internet hat das Unternehmen einen "Fahrplan Hangrutsch S 7" veröffentlicht, der ab heute gelten soll. Demnach verkehrt die S-Bahn zwischen Hauptbahnhof Solingen und Güldenwerth tagsüber im 20-Minuten-Takt, abends alle 30 Minuten. Dort muss auf den Schienen-Ersatzverkehr umgestiegen werden. Per Bus, der am Parkplatz hält, geht es mit einem Zwischenhalt an der Solinger Straße weiter bis zum Remscheider Hauptbahnhof. Von dort verkehrt die S 7 im normalen Takt weiter bis zum Wuppertaler Hauptbahnhof. 75 Minuten dauert in diesem System die Fahrt vom Solinger Hauptbahnhof bis zum Hauptbahnhof in Wuppertal.
