Solingen Gesundes Essen - mit kleinen Ausnahmen

Solingen · In der Kita "Die kleinen Holzwürmer" wird jeden Tag frisch gekocht. An Geburtstagen wird mal ein Auge zugedrückt.

Schon vor dem Eingang zur Kita "Die kleinen Holzwürmer" liegt der Duft von Bratwürstchen in der Luft. Das Essen in der Kita an der Wiefeldicker Straße wird jeden Tag frisch zubereitet von Diätassistentin Barbara Rink.

"Wir kochen eine gesunde Mischkost", sagte Rink. Oft gibt es Gemüsesuppen, Kartoffeleintöpfe oder Nudelpfannen. Dazu täglich eine Gemüsekomponente und eine süße Nachspeise. Gestern kamen hingegen Pommes und Würstchen auf den Tisch. "Eines unserer Kinder hatte Geburtstag und durfte sich ein Mittagessen wünschen. Dann ist natürlich auch so ein Essen erlaubt", so Rink. Ein gemischter Beilagensalat sorgte dann trotzdem noch für etwas Farbe und Vitamine auf den Mittagstischen.

Unter den Kindern war die Freude groß. "Pommes mit Würstchen sind mein Lieblingsessen", sagte Titus, und auch Sebastian stimmte ihm zu. "Aber was die Kinder sich wünschen, ist ganz unterschiedlich", berichtete Barbara Rink. "Von Pizza über Nudeln mit Spinat oder Frikadellen ist alles dabei."

Als Diätassistentin ist es ihr wichtig, dass die Kinder schon im jungen Alter gesund essen und auch ein Bewusstsein für gesunde Ernährung entwickeln. Dabei ist das, was die Kinder von zuhause kennen, sehr unterschiedlich. "Bei einigen gehört kochen zuhause dazu, andere kennen das heutzutage gar nicht mehr" so Rink.

"Werden Kinder von klein auf an eine abwechslungsreiche Ernährung, zum Beispiel mit viel Gemüse, herangeführt, sind sie offener dafür. Aber auch das ist keine Garantie dafür, dass Kinder gerne Gemüse essen", sagte Rink.

Eine gesunde Ernährung und frische Küche haben im Konzept der Aufderhöher Kita einen hohen Stellenwert. Jeden Morgen können die 57 Kinder der Kita hier Frühstücken. "Natürlich steht dann auch Nutella auf dem Tisch, aber genauso gibt es jeden Tag frisches Obst zum Frühstück", sagte Kita-Leiter Joachim Stüpp. Aber auch Wertschätzung soll vermittelt werden, dem Essen gegenüber und demjenigen der es zubereitet. Zumindest im Fall von Alena scheint das zu funktionieren: "Ich mag alles gerne, was Barbara für uns kocht", sagte die Vierjährige. "Dass es den Kindern schmeckt, ist für mich die Hauptsache", so die Diätassistentin Barbara Rink.

Seit dem 1. Dezember vergangenen Jahres wird Rink außerdem von einer Mitarbeiterin mit Behinderung in der Küche unterstützt. Der Integrationsfachdienst vermittelte Jeanette Pomykol als Küchenhilfe an die inklusive Kindertagesstätte in Aufderhöhe.

"Die Arbeit hier macht mir Spaß", sagte Jeanette Pomykol. Täglich von 10 bis 14 Uhr geht sie der Diätassistentin zur Hand. "Es den Kindern hier gut vorzuleben ist uns wichtig", sagte Kita-Leiter Joachim Stüpp. Das betrifft nicht nur die Ernährung, sondern eben auch die Inklusion, die in der Kindertagesstätte nicht nur auf der Ebene der Kinder, sondern auch auf der der Mitarbeiter stattfindet.

Neben Jeanette Pomoykol in der Küche arbeitet außerdem eine pädagogische Angestellte mit einer Körperbehinderung in der Kita. "Für unsere Kinder ist es ganz normal, mit Menschen mit Behinderung umzugehen. Es ist für sie gar kein Problem, weil sie sich das bei uns Mitarbeitern abschauen", schildert Stüpp seine Erfahrungen.

(RP)
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