Solinger Sportpolitik Stadt sucht legale Mountainbike-Strecke

Solingen · Um das verbotene Querfeldein-Fahren durch Solinger Wälder zu verhindern, wird derzeit geprüft, ob sich die rekultivierte Deponie Bärenloch als Alternative anbietet. Eines der vier derzeit genutzten Gebiete kommt nicht infrage.

Einen Schritt voraus ist Wuppertal seinem bergischen Stadt-Nachbarn, um das wilde Radfahren in den Wäldern in den Griff zu bekommen. Die Verwaltung hat im Herbst vorigen Jahres eine etwa 1000 Meter lange Strecke durch das Burgholz für Mountainbiker freigegeben, um an anderen Stellen die Natur zu schützen, nachhaltige Schäden zu vermeiden sowie Konflikte mit Spaziergängern oder Reitern aus der Welt zu schaffen. Am Kothener Busch und in Krutscheid war schon zuvor die Erlaubnis erteilt worden.

Nach einem Antrag der Grünen im Sportausschuss wird nun auch in Solingen nach einer Strecke gesucht, auf der Mountainbiker legal unterwegs sein können. "Downhill und Dirt-Bike sind Trendsportarten, die von rasch steigenden Nutzerzahlen gekennzeichnet sind", sagt die Sportpolitische Sprecherin Birgit Evertz. "Deswegen haben wir es für zwingend notwendig gehalten, eine speziell ausgewiesene, attraktive und variable Strecke in unserer Stadt anbieten zu können."

Es wurde geprüft, ob dafür eines der bereits von Mountainbikern zum verbotenen Querfeldein-Fahren genutzten Gebiete infrage kommt. In einer Erklärung der Verwaltung wurde deutlich gemacht, dass am Pfaffenberg, an der Strohner Höhe, am Flockertsberg und auch in der Ohligser Heide (Westseite der Lukasklinik) kein Grünes Licht gegeben werden könne. "Alle Strecken liegen im Wald, und eine offizielle Ausweisung wäre gleichbedeutend mit einer Wald-Umwandlung", führte Stadtförster Markus Schlösser aus. Zudem liegen alle vier Alternativen in einem Landschafts- oder Naturschutzgebiet.

Realisierbar erscheint jedoch eine Strecke auf dem Bärenberg in direkter Nachbarschaft des bereits existierenden und vom Solinger SC 95/98 betriebenen BMX-Geländes. "Auch wir halten das Bärenloch für sinnvoll und richtig für eine reguläre Downhill-Strecke", sagt Birgit Evertz. Die Technischen Betriebe wurden bereits mit der Prüfung beauftragt, ob die Anforderungen der Radsportler in der rekultivierten Deponie Bärenloch erfüllt werden können und das Projekt dort umsetzbar ist.

Die Machbarkeitsstudie sei der erste Schritt. "Wenn wir den gemacht haben, können wir den nächsten machen und zur Detailplanung die potenziellen Nutzer zu einem Runden Tisch einladen", erklärte Horst Schulten, Leiter des Stadtdienstes Sport und Freizeit.

(gra)
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