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Solingen Genialer Erfinder aus Solingen

Solingen · Sebastian Thrun ist gebürtiger Solinger. Seit fast zehn Jahren lebt der Deutsche in Kalifornien und verwirklich dort als Informatiker revolutionäre Projekte. Darunter ein computergesteuertes Google-Auto, das wie von selbst fährt.

 Geburtsort: Solingen. Der Informatiker und Stanford-Professor Sebastian Thrun sorgt mit seinen Ideen und Projekten immer wieder für Schlagzeilen: Das Roboter-Auto von Google sorgte jüngst für Aufsehen.

Geburtsort: Solingen. Der Informatiker und Stanford-Professor Sebastian Thrun sorgt mit seinen Ideen und Projekten immer wieder für Schlagzeilen: Das Roboter-Auto von Google sorgte jüngst für Aufsehen.

Foto: dpa

Vom Bergischen Land ins Silicon Valley, einem der bedeutendsten Standorte der IT- und High-Tech-Industrie weltweit, wo Unternehmen wie Apple oder Facebook ihren Sitz haben. Dieser Sprung ist Sebastian Thrun geglückt. Der gebürtige Solinger war bis vor kurzem Professor an der kalifornischen Elite-Universität Stanford und ist Forscher in einem Labor des Software-Giganten Google.

Nach dem Studium der Informatik, Medizin und Ökonomie in Hildesheim und Bonn lebt Thrun mittlerweile seit zehn Jahren im Silicon Valley und hat dort beeindruckende Projekte verwirklicht. Unter seiner Leitung entwickelte das Forschungslabor Google X selbstfahrende Roboter-Autos. Die Fahrzeuge des Modells Lexus RX unterscheiden sich optisch kaum von ihren weniger intelligenten "Artgenossen". Lediglich die gepäckträgerähnliche Konstruktion auf dem Dach weist auf ihre Besonderheit hin.

Herzstück der Konstruktion sind ein Laserscanner sowie mehrere Sensoren und Kameras, die die Umgebung abtasten. Die so gesammelten Daten werden von einem Computer in konkrete Befehle umgesetzt, so dass das Auto von alleine Gas gibt, bremst oder lenkt. Thruns Begeisterung für die computergesteuerten Autos hat einen Grund: "Als ich 18 war, habe ich meinen besten Freund durch einen Autounfall verloren", berichtet der 45-Jährige in einer Radiosendung des WDR.

Thrun ist überzeugt, dass Computer bessere Autofahrer als Menschen sind, durch die selbststeuernden Fahrzeuge will der Solinger dazu beitragen, die Zahl der weltweiten Verkehrstoten zu verringern. Seit weinigen Tagen sind in Kalifornien selbstfahrende Autos erlaubt, auf öffentlichen Straßen muss jedoch auch weiterhin ein Mensch hinterm Steuer sitzen.

E-Mails abfragen durch die Brille

Auch bei anderen großen Projekten hatte der Solinger seine Finger im Spiel. So war er an der Entwicklung von Google Street View, einem Kartendienst des Software-Unternehmens, das digitalisierte 360-Grad-Aufnahmen von Straßen und Städten zur Verfügung stellt. Mitgewirkt hat er außerdem an der Entwicklung des "Projekt glass" des Forschungslabors X. Dabei handelt es sich um eine digitale Brille mit eingebautem Display, mit der der Nutzer telefonieren, E-Mails abfragen oder Bilder und Videos aufnehmen kann.

Die neueste Herzensangelegenheit ist dem gebürtigen Solinger die von ihm mitgegründete Online-Akademie Udacity, für dieses Projekt hat er seine Professorenstelle bei Stanford aufgegeben. Über Udacity hat er gemeinsam mit Kollegen bereits Videovorlesungen über das Internet angeboten und will Bildung so weiterhin kostenfrei für alle Menschen in allen Ländern zur Verfügung stellen.

(RP/rl)
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