Rommerskirchener Künstler Begegnungen und Gefühle bestimmen Hanna Marcus’ Werk

Serie | Rommerskirchen · Der Rommerskirchenerin mit Atelier in der Gemeinde ist die Kreativität quasi in die Wiege gelegt worden. Ihre Eltern sind beide ebenfalls Künstler.

 Hanna Marcus’ Kunst bestimmt der Zufall mit. Im Rathaus zeigt sie u.a. das Glasobjekt Lichtspiele 1-3.

Hanna Marcus’ Kunst bestimmt der Zufall mit. Im Rathaus zeigt sie u.a. das Glasobjekt Lichtspiele 1-3.

Foto: Georg Salzburg (salz)

„Tatsächlich arbeite ich selten mit einer weißen Leinwand“, verrät Hanna Marcus über ihre künstlerische Arbeit. Doch wie geht sie stattdessen vor? „Ich sammle durchaus erst einmal Materialien und begebe mich dann in mein Atelier und schaue, worauf ich in diesem Moment Lust habe und womit ich arbeiten kann. Das ist dann sozusagen mein Einstiegspunkt“, beschreibt die Künstlerin, die einen Teil ihrer Werke bei der Ausstellung im Rommerskirchener Rathaus präsentiert. „Häufig ist es das Material, das mich fasziniert, vor allem wenn es in Richtung der Objekt-Collage geht. Auch durch Fundstücke lasse ich mich gerne inspirieren und arbeite sie in meine Werke ein.“  Fundstücke können dabei alte Stoffreste sein oder auch Materialien, die sie in der Natur findet.

Geboren und auch aufgewachsen ist Marcus in Rommerskirchen. Derzeit lebt sie mit ihrem Lebensgefährten in Köln. Ihr Atelier, in dem sie ihre künstlerischen Gedanken freien Raum lässt, befindet sich aber weiterhin in der Gemeinde. Sie absolvierte zwar ihr Studium der Biologie, doch arbeitet nun konzeptionell in der Software-Entwicklung.

Marcus stammt aus einem  Künstlerhaushalt und ist kunstschaffend seit Kindesalter. „Kunst ist eine Leidenschaft, der ich mich nicht entziehen kann, bedingt durch den Haushalt, in dem ich groß geworden bin“, sagt sie. „Denn meine Eltern sind künstlerisch tätig und auch beide Kunsterzieher.“ Wie sie weiter ausführt, ist sie die Tochter der finnischen Künstlerin Annu Koistinen, die sich ebenfalls an der diesjährigen Winterausstellung im Rathaus beteiligt. Über sie hat Marcus den Zutritt zur Künstlergemeinde Rommerskirchen bekommen. „Dabei ist die Kunst für mich ein willkommener Ausgleich zu meinem Alltag“, so Marcus.

Künstlerisch ist sie nicht auf eine spezielle Technik festgelegt, sondern ist nach eigenem Bekunden „vielseitig unterwegs und probiert gerne Neues aus“. So setzt sich Marcus ebenfalls mit der Fotografie auseinander, die für sie ein äußerst willkommenes Medium darstellt. „Wenn man unterwegs ist und seine Umgebung wahrnimmt, dann ist das Foto das schnellste Mittel, um das, was man sieht, auch festzuhalten“, sagt sie. „Der richtige Ausschnitt wird dann gewählt, vielleicht auch ein wenig nachbearbeitet. Für einen schnellen Output nutze ich dann gerne mein Facebook- und Instagram-Profil."

Derzeit arbeitet die Künstlerin in vielerlei Hinsicht primär abstrakt. „Meine Arbeiten stellen weniger Konkretes dar“, sagt sie. „Momentan ist mein Arbeitsstil graphisch gehalten und ich arbeite viel mit Licht und Schatten.“ Wenn Marcus ein Bild malt oder fotografiert, verarbeitet sie das Werk abstrakt weiter. „Es ist aber nicht so, dass ich von Anfang an einen konkreten Plan habe,“ sagt sie. „Ich lasse mich von dem, was mir begegnet, lenken. Darauf aufbauend, entscheide ich mich dann für eine Technik, mit der ich die Emotion und das Gefühl ausarbeite und bestimme nach Gefühl, ob das Bild fertig ist.“

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