Katastrophenhilfe Rommerskirchener hilft täglich Hochwasseropfern

Rommerskirchen · Josef Weyrauch gibt aus Dankbarkeit etwas zurück. In einer schweren Lebensphase ist er selbst von anderen Menschen unterstützt worden.

Die Nächte sind kurz, die Tage sind lang zurzeit für Josef Weyrauch. Aufstehen gegen 4 Uhr in der Früh, Abfahrt gegen 6 Uhr, Heimkehr zwischen 20 Uhr und 20.30 Uhr. Dazwischen liegen anstrengende Stunden. Denn der Rommerskirchener ist einer von zahlreichen Ehrenamtlern, die in dem von der Hochwasserkatastrophe besonders hart getroffenen Kreis Ahrweiler die Flutopfer unterstützen und dort beim Aufräumen und Wiederaufbau hart anpacken. Nach einer Zeit in Kalenborn ist er seit vergangenem Montag in Mayschoss im Einsatz. Die Firma Wieland GmbH aus Bergheim hat ihm sogar einen Radlader zur Verfügung gestellt, der bei den Arbeiten natürlich eine große Hilfe ist.

 Josef Weyrauch hilft im Hochwassergebiet.

Josef Weyrauch hilft im Hochwassergebiet.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Salzburg, Georg (salz)

Während es nach Weyrauchs Eindrücken in Kalenborn nicht so gut klappte mit der Koordination und der Aufgabenteilung (“Leute, die helfen wollten, wurden zum Teil ausgebremst“) ist er vom Zusammenhalt, dem MIteinander und der Organisation in Mayschoss sehr angetan. „Die Menschen dort freuen sich unglaublich über die Unterstützung, sie sind so dankbar und laufen den Helfern mit Kuchen und Eis hinterher, obwohl sie selbst nichts mehr haben“, schildert der Rommerskirchener die Situation. Voll des Lobes ist er auch für eine Hundertschaft der Polizei, die aus Berlin angereist ist: „Die ackern mit allen Mann, das sind ganz tolle Leute.“

Dass er selbst täglich hin und zurück insgesamt rund 80 Kilometer Fahrt und dazu die Strapazen vor Ort auf sich nimmt, obwohl er sich daheim auch noch um seine 87 Jahre alte Mutter und seine Katze kümmert, begründet Weyrauch mit seiner persönlichen Geschichte und dem Bedürfnis, Dankbarkeit zu zeigen: „Ich war mal sehr krank, da hat es auch Menschen gegeben, die zu mir gestanden, an mich geglaubt und mich gefördert haben. Dafür möchte ich etwas zurückgeben, und jetzt ist eine gute Gelegenheit dafür.“

Und wie lange will er im Katastrophengebiet ranklotzen? Lapidare Antwort: „Solange, wie ich es aushalte.“

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