Kindetagesstättenplätze Stadt will Container für Kita-Gruppe kaufen

Rheinberg · Für 34 Kinder fehlen in Rheinberg noch Plätze, 23 könnten in einer mobilen Anlage unterkommen.

 Die Container-Kita steht derzeit in Bonn und könnte kurzfristig nach Rheinberg verfrachtet werden.

Die Container-Kita steht derzeit in Bonn und könnte kurzfristig nach Rheinberg verfrachtet werden.

Foto: Stadt

Kindertagesstättenplätze sind knapp – in Rheinberg wie in vielen anderen Kommunen des Landes auch. Die Stadt hat reagiert, hat in Ossenberg die Kita Wolkenblick in DRK-Trägerschaft auf den Weg gebracht, und an der Akazienstraße in der Reichelsiedlung baut ein Investor bald eine neue Kita. Der Baustart verzögert sich allerdings, weil noch Bodenuntersuchungen anstehen. Vermutlich wird sie erst Anfang 2021 in Betrieb gehen.

Das Problem: Das Jugendamt hat Druck. Nach den Anmeldungen zum Kita-Jahr 2019/2020 fehlen nach derzeitigem Kenntnisstand vor allem in Rheinberg Mitte Plätze für 34 Kinder im Alter von über drei Jahren, die einen Rechtsanspruch auf einen Platz haben.

„Die im laufenden Kindergartenjahr herein wachsenden Kinder sind noch nicht mit dabei“, sagte Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach jetzt in der Ratssitzung. Zudem erreichten das Jugendamt regelmäßig Anfragen nach Betreuungsplätzen von Eltern, die nach Rheinberg ziehen. Kurzum: Eine Übergangslösung muss gefunden werden, um mögliche Schadenersatzforderungen von Eltern an die Stadt abwenden zu können.

Rosemarie Kaltenbach und ihr Fachbereich haben verschiedene Optionen geprüft. Container anzumieten, sei möglich aber teuer. Für 18 Monate liege die Miete bei rund 130.000 Euro zuzüglich Anschlusskosten, Brandschutzgutachten und Beiarbeiten, so dass man mit 250.000 Euro rechnen könne.

Überlegt wurde auch, den Altbau der ehemaligen Ossenberger Schule herzurichten und übergangsweise zu nutzen. Dazu sei allerdings eine Nutzungsänderung erforderlich, ein Bauantrag müsse gestellt werden, Kosten seien auf die Schnelle nicht seriös zu kalkulieren. Und auch nicht, wie kurzfristig sich diese Lösung realisieren lasse. Auch die alte Kita St. Anna an der Kirche sei in Betracht gezogen worden. Doch sei die Stadt davon wieder abgerückt, weil der Caritas-Verband dort schon bald eine Tagespflege einrichten möchte, habe sie erfahren.

Die Verwaltung stieß nun vor wenigen Tagen auf ein Angebot der Firma Helicon, die eine nur sechs Monate gebrauchte Container-Anlage für eine Eingruppen-Kita zum Kauf anbietet. Die ContainerAnlage steht derzeit in Bonn und könnte kurzfristig umziehen, so dass die Plätze möglicherweise schon zum 1. August oder 1. September belegt werden könnten. „Standort könnte der Schulhof der Grundschule Ossenberg sein. Dann könnte die Übergangsgruppe in die bestehende Kindertagesstätte Wolkenblick des DRK-Kreisverbandes integriert werden“, sagte Rosemarie Kaltenbach.

Die Stadt hält diese Anbindung für sinnvoll, da das DRK auch Träger der Kita Akazienstraße sein wird. Die aus mehreren Räumen bestehende Containeranlage kostet rund 32.000 Euro inklusive Transport und Aufbau. Es müssten zudem Einrichtungsgegenstände für 23 Kinder beschafft werden, die allerdings auch an der Akazienstraße genutzt werden könnten. Insgesamt sei mit Kosten von etwa 130.000 Euro zu rechnen.

Weil das Helicon-Angebot bis zum nächsten Mittwoch befristet ist, muss schnell entschieden werden. Vor allem soll der Jugendhilfeausschuss als zuständiges Gremium einbezogen werden. Aus diesem Grunde ist trotz der Osterferien eine Sondersitzung des Ausschusses für Montag, 15. April, 17 Uhr, im Stadthaus angesetzt. Bis dahin soll geklärt sein, ob die alte Kita St. Anna nicht doch zur Verfügung stehen könnte.

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