Niag-Hafen in Orsoy Kein Antrag auf Erweiterung des Hafens

Rheinberg · Die Niag widerspricht als Betreiberin der Anlage den Sorgen der Anwohner. Ob es überhaupt zu einer Erweiterung kommt, stehe noch in den Sternen. Neue Beregnungsanlagen sollen gegen den Kohlestaub helfen.

 Anwohner beschweren sich wegen des Kohlenstaubs. Die Niag habe darauf nach eigener Aussage reagiert und in eine Beregnungsanlage investiert.

Anwohner beschweren sich wegen des Kohlenstaubs. Die Niag habe darauf nach eigener Aussage reagiert und in eine Beregnungsanlage investiert.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Niag (Niederrheinische Verkehrsbetriebe) ist Betreiberin des Rheinhafens in Orsoy. Anwohner befürchten, dass beabsichtigt sei, den Hafen um eine Fläche von bis zu 120.000 Quadratmetern zu erweitern und damit die Fläche zu verdoppeln. Das Unternehmen habe keinen Antrag auf Erweiterung gestellt, machte der Vorstand deutlich.

Derzeit befindet sich der Entwurf des Regionalplanes für den Regionalverband Ruhr (RVR) im Erörterungsverfahren. „Die Niag ist in diesem Zusammenhang vom RVR als Regionalplanungsbehörde formal angeschrieben und auf die Möglichkeit zur Abgabe einer Stellungnahme hingewiesen worden“, heißt es. „In dem aufgestellten Entwurf wird der Hafen Orsoy neben anderen Häfen im Kreis Wesel vom RVR als ,landesbedeutsamer Hafen’ dargestellt. Das Verfahren beim RVR hat für uns den Anlass gegeben, die Darstellung des Hafenstandortes Orsoy im Regionalplan zu betrachten.“

Mit Schreiben vom 11. Dezember 2018 an die Stadt Rheinberg habe die Niag die aktuelle Nutzung des Hafens sowie die allgemeine Situation der Verfügbarkeit von Hafenflächen dargestellt. Es seien zudem Aussagen zu den grundsätzlich möglichen Entwicklungsperspektiven für den Hafenstandort Orsoy gegeben worden. „Das Schreiben stellt keinen Antrag der Niag auf eine Erweiterung des vorhandenen Hafens dar. Ob, wann, für welche Güter und durch wen überhaupt eine bauliche Neuentwicklung von Hafenflächen in Orsoy in Erwägung gezogen wird, ist noch völlig offen“, heißt es.

Eine Reihe von Anwohnern, die sich in einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen haben und vor allem erreichen wollen, dass der Kohlenstaub nicht mehr das Hafengelände verlässt und die nähere Umgebung verschmutzt (die RP berichtete), hatte unter anderem beklagt, dass man nicht über das Schreiben zum Regionalplan informiert worden sei.

Dazu die Niag: „Zum Zeitpunkt des letzten Treffens mit den Anwohnern des Hafens am 31. Oktober 2018 hat es noch keine Vorbereitungen für eine Stellungnahme zum Regionalplanentwurf gegeben. Eine Information der Niag gegenüber den Anwohnern über den Inhalt einer Stellungnahme konnte es daher in den bisherigen Treffen mit den Anwohnern noch nicht geben.“

Die Niag befinde sich in einem Dialog mit Vertretern der Nachbarschaft zu den insbesondere im Sommer des vergangenen Jahres besonders aufgetretenen Staubentwicklungen. Das nächste Treffen soll am 13. Februar stattfinden. „Dann wollen wir insbesondere auch Möglichkeiten entwickeln, wie im Geiste eines respektierten Nebeneinanders und einer nachbarschaftlichen Beziehung zukünftig mit Belastungen aus Staubentwicklungen umgegangen wird“, so der Vorstand.

Der vergangene Sommer, der vom Deutschen Wetterdienst als „Bilanz extremer Wetterereignisse“ zusammengefasst worden sei, habe aufgrund der Kombination von extremer Trockenheit und Windströmungen aus nordöstlicher Richtung zu Staubabwehungen Richtung Nachbarschaft geführt.

Die Niag betont, darauf bereits reagiert und in eine umfassende Erweiterung der Beregnungsanlage investiert zu haben: „Die Maßnahmen“, so das Unternehmen, „werden über den Winter umgesetzt und zum Frühjahr 2019 abgeschlossen sein.“

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