„Der Niederrheiner“ Grüne sehen bei RB 31 den Bund in der Pflicht

Rheinberg · Die Grünen drehen ihre Kritik an der Situation der zwischen Xanten und Duisburg pendelnden Regionalbahn 31 weiter und sagen deutlich, sie sei „desaströs, der linke Niederrhein wird faktisch von der Bahn abgekoppelt“.

 Fahrten des „Niederrheiners“ fallen immer wieder aus.

Fahrten des „Niederrheiners“ fallen immer wieder aus.

Foto: RP/Markus Werning

Bei aller Freude darüber, dass auch die CDU das Thema aufgegriffen hat, sagen die Grünen: „Nur auf die Nordwestbahn einzuprügeln, von Abmahnung und dem Einsetzen eines Co-Managers zu sprechen, greift uns zu kurz. Das Thema ist vielschichtiger.“

Jürgen Bartsch (Fraktionsvorsitzender der Grünen in Rheinberg) und Lukas Aster (verkehrspolitischer Sprecher der Kreistagsfraktion) sehen vor allem den Bund in der Pflicht und erkennen in diesem Zusammenhang: „Als Ortspolitiker kommen wir da an die Grenzen des Machbaren.“ Andere sollten Flagge zeigen. Zum Beispiel die Bürgermeister. Jürgen Bartsch: „Die Strecke führt von Xanten über Alpen und Rheinberg nach Moers und Duisburg. Warum markieren die Bürgermeister dieser Orte nicht mal eine gemeinsame Linie? Es geht schließlich um ihre Bürger. Das ist auch eine Frage der Daseinsfürsorge. Und das gilt auch für den Landrat.“

Die vielen Zugausfälle und Verspätungen könnten nicht alle der Nordwestbahn angelastet werden, sagt Lukas Aster. Das Problem des Lokführermangels und der hohen Krankenstände gebe es flächendeckend. Aus Kreisen der Lokführergewerkschaft verlaute, dass Lokführer durchaus mehr als 1000 Überstunden pro Jahr ansammelten. Aster: „Da ist der Burnout programmiert, das macht den Beruf unattraktiv. Irgendwann kann so ein Lokführer einfach nicht mehr. Wir wollen auch etwas für diese Menschen erreichen.“ Neben der Nordwestbahn seien der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) als Streckengestalter und -auftraggeber, die DB Netz für das Streckennetz und letztlich die Bundesregierung verantwortlich dafür, dass das System funktioniert.

Für Lukas Aster ist es ganz wichtig, dass ein offener Dialog über Nebenstrecken wie die RB31 geführt werde. Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Infrastruktur stimmt, dass nicht nur die Triebwagen, sondern auch die Strecken in einen guten Zustand gebracht werden. Der Bund trage die Hauptverantwortung, dürfe sich nicht hinter Prestigeprojekten wie „Stuttgart 21“ oder der Betuwe-Linie verstecken. Aster: „Die Bundespolitik schläft seit Jahren. Es muss dringend etwas passieren. Sonst wird der Klimaschutz bei der Mobilität nie erfolgreich umgesetzt werden.“ Die Grünen wollen den Druck auf jeden Fall aufrechterhalten, sagten sie am Montag.

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