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Rhein-Kreis Neuss „Symbol für alte Zeiten“

Rhein-Kreis Neuss · Rhein-Kreis Neuss Der Rhein-Kreis Neuss ist bei seinem Bemühen, die Burg Kerpen zu verkaufen, einen entscheidenden Schritt voran gekommen. "Der Notar-Termin ist in Vorbereitung", bestätigte Verwaltungssprecher Harald Vieten auf Anfrage der NGZ.

Rhein-Kreis Neuss Der Rhein-Kreis Neuss ist bei seinem Bemühen, die Burg Kerpen zu verkaufen, einen entscheidenden Schritt voran gekommen. "Der Notar-Termin ist in Vorbereitung", bestätigte Verwaltungssprecher Harald Vieten auf Anfrage der NGZ.

Nach Informationen dieser Zeitung plant ein Psychotherapeut aus Rheinhessen mit einer Partnerin aus Worms ein Seminarzentrum für Manager in dem Landschulheim, das im Kreis Daun liegt. Dem Vernehmen nach soll der Verkaufspreis bei rund 400 000 Euro liegen. Die Investoren waren Donnerstag nicht zu erreichen.

Die Fraktionsspitzen aus dem Kreistag äußern sich überwiegend erleichtert über die bevorstehende Transaktion. Die Mehrheit der Politiker hatte den Verkauf wiederholt aufs Tapet gebracht. Schließlich verschlingt Burg Kerpen einen jährlichen Zuschussbedarf von bis zu 130000 Euro. Bereits Anfang 2005 hatte es Interessenten für das Objekt gegeben, das dem Rhein-Kreis Neuss seit über 30 Jahren gehört.

Den bis dato geforderten Mindestbetrag von einer halben Million Euro waren sie aber nicht bereit zu zahlen. Nachdem diese Grenze durch Beschluss des Kreistags gefallen war, kam Bewegung in die Sache.

"Wir waren uns im Klaren darüber, dass es nicht ganz einfach wird, solch eine Spezial-Immobilie zu vermarkten. Deshalb haben wir ja auch den Preis herab gesetzt", sagt CDU-Fraktionschef Lutz Lienenkämper. Jetzt freue man sich darüber, "dass unser Beschluss umgesetzt werden kann", so der Christdemokrat.

SPD-Fraktionsgeschäftsführer Rainer Thiel erinnert daran, dann seine Partei den Verkauf schon im Jahr 2000 angeregt hatte: "Wäre uns gefolgt worden, hätte der Kreis nennenswert Geld sparen können. Jetzt ist es spät, aber nicht zu spät." Für Bijan Djir-Sarai von der FDP ist Burg Kerpen "ein Symbol für alte Zeiten".

Mit anderen Worten: "Das jahrelange Festhalten an ihr war ein Symbol dafür, dass gewisse Zeichen der Zeit nicht erkannt worden sind." Djir-Sarai hat es schon nicht mehr für möglich gehalten, dass er "den Tag des Verkaufs noch erleben wird". Er löse nicht die allgemeinen Haushaltsprobleme, aber die jährlichen Kosten seien einfach zu hoch.

"Ich habe früher selbst Ferien auf Burg Kerpen gemacht und bedauere den Verkauf sehr", bekennt Susanne Stephan-Gellrich, stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Trotzdem: "Wir haben dem Verkauf der Burg grundsätzlich zugestimmt, wollten sie aber nicht verscherbeln. In Anbetracht der Haushaltslage ging es leider nicht mehr anders."

Jürgen Güsgen (UWG/Die Aktive) schlägt in die gleiche Kerbe: "Wir haben uns damit nicht leicht getan, aber letztlich hat die Vernunft gesiegt." Dass das Objekt nicht mehr zu halten war, sei klar gewesen. "Letztlich muss so etwas über die Kreisumlage von den Kommunen bezahlt werden, und das kann keiner mehr zugemutet werden", so der Politiker.

Jetzt geht's um die Zukunft der Angestellten auf Burg Kerpen. "Eine Reinigungskraft geht jetzt in Rente, eine andere schon bald. Bleibt das Hausmeister-Ehepaar. Wir sind bestrebt, eine verträgliche Lösung für es zu finden", betont Harald Vieten.

(NGZ)
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