Jüchen Schulen künftig im Verbund?

Jüchen · Auf Landesebene wird über die Zukunft von Haupt- und Realschule diskutiert, auch in Jüchen: CDU und FDP wollen über eine Verbundschule nachdenken. An der einzügigen Hauptschule Hochneukirch stagnieren die Anmeldezahlen.

 Wie wird die Zukunft der weiterführenden Schulen in Jüchen aussehen? Aus der Hauptschule in Hochneukirch mit rund 230 Schülern und der Realschule mit 588 Schülern könnte eine Verbundschule werden.

Wie wird die Zukunft der weiterführenden Schulen in Jüchen aussehen? Aus der Hauptschule in Hochneukirch mit rund 230 Schülern und der Realschule mit 588 Schülern könnte eine Verbundschule werden.

Foto: L. Berns (l.)/H. Jazyk

In NRW zeichnet sich das "Aus" für Hauptschulen ab: Die rot-grüne Landesregierung setzt auf die Gemeinschaftsschule mit gemeinsamen Unterricht bis Klasse 10 und folgender Differenzierung. Die CDU favorisiert Verbundschulen aus Haupt- und Realschulen — eine Option auch für Jüchen? "Wir müssen die Zukunft der Schulen planen", so Norbert Esser (CDU) und Herbert Altenberg (FDP).

 Wie wird die Zukunft der weiterführenden Schulen in Jüchen aussehen? Aus der Hauptschule in Hochneukirch mit rund 230 Schülern, und der Realschule mit 588 Schülern könnte eine Verbundschule werden.

Wie wird die Zukunft der weiterführenden Schulen in Jüchen aussehen? Aus der Hauptschule in Hochneukirch mit rund 230 Schülern, und der Realschule mit 588 Schülern könnte eine Verbundschule werden.

Foto: L. Berns (l.)/H. Jazyk

Die Schülerzahlen sinken — damit stehen kleine Lerneinheiten auf der Kippe. Anders als für das Gymnasium, das bei allen Fraktionen als gesetzt gilt, werden Veränderungen für Haupt- und Realschulen diskutiert. Eine Entwicklung, die Werner Fritsche als stellvertretender Leiter der Ganztagshauptschule (GTHS) Hochneukirch verfolgt. "Bisher haben wir noch keine Signale vom Schulträger in Richtung einer Verbundschule erhalten", sagt Fritsche. "Dieses Thema wurde bisher auch in keinem Schulgremium aufgegriffen. Wir warten ab." Die Leitung der Realschule wollte gestern zu dem Thema keine Stellung beziehen.

Werner Fritsche sieht die Zukunft seiner Schule durchaus kritisch: Seit dem Herbst ist die Rektorenstelle vakant. Sie wurde gerade zum zweiten Mal erneut ausgeschrieben. "Ein Bewerber hat sich bisher nicht gefunden", sagt Werner Fritsche. Zur Existenzbedrohung könnten sinkende Schülerzahlen werden. Sie sind seit drei Jahren gleichbleibend, so dass je eine fünfte Klasse neu gebildet werden kann. Zurzeit besuchen rund 230 Kinder und Jugendliche in neun Klassen die Hauptschule in Hochneukirch — damit gehört sie zu den kleinen Schulsystemen.

Werbung für die GTHS machen, neue Aktivitäten wie Chorklassen oder intensive Berufsberatung, ausgezeichnet mit dem Berufswahlsiegel der Bertelsmann-Stiftung oder Kooperationen mit RWE — das sind Beispiele, wie der drohende Schülerschwund gestoppt werden könnte. "Vielleicht werden wir auch für Schüler aus Mönchengladbach interessant, wenn dort eine Hauptschule schließt. Nur 15 Schüler mehr — und aus unserer großen fünften Klasse werden zwei kleine fünfte Klassen", sagt Werner Fritsche.

Bei der Jüchener CDU und FDP, die zusammenarbeiten wollen, gehört das Thema "Verbundschule" dazu. "Wir müssen uns vorrangig um die Situation der Hauptschule kümmern", sagt Herbert Altenberg (72). Er hält einen Verbund von Haupt- und Realschule für möglich. Auch Norbert Esser unterstreicht für die CDU: "Wir müssen das Thema Schulen sehr aktiv angehen." Neben dem "Gebundenen Ganztag" müsse über eine Verbundschule nachgedacht werden.

(NGZ)
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