Korschenbroich Pumpen: Solidarität ist gefragt

Korschenbroich · Bislang haben sich 64 Pescher entschieden, freiwillig fürs Pumpen zu zahlen. Theo Verjans, im Rathaus für Grundwasserfragen zuständig, rechnet ab Montag mit "einem Ansturm". Zur Solidarität rief jetzt Hubert Renner auf: Er hatte zum Info-Abend geladen, und 280 Pescher waren da.

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Foto: KLXM (Grafik)

Gastwirt Johannes Deuss hat dem Grundwasser-Team Pesch für den Info-Abend seinen großen Saal kostenfrei zur Verfügung gestellt. Mehr noch: Der 72-Jährige hatte bereits der Stadt seine Zusage gegeben, sich mit einem Jahresbetrag von 113,75 Euro — und das über eine Zeitspanne von zehn Jahren — freiwillig am Grundwassermodell zu beteiligen. Auch Vize-Bürgermeister Hans-Willi Türks ging mit gutem Beispiel voran: Er unterschrieb im Anschluss an die fast zweistündige Versammlung: "Das ist doch klar, da mache ich mit." Für ihn zählt die Solidarität ebenso, wie die Kappung der Grundwasserspitzen.

Gut 280 Besucher drängten am Donnerstagabend in den Saal von Johannes Deuss, um mehr über das Pumpmodell zur Kappung der Grundwasserspitzen zu erfahren. Doch bevor Bürgermeister Heinz Josef Dick die Anwesenden über die möglichen Schritte zur Langfristmaßnahme informierte, fand Hubert Renner deutliche Worte: "Wir haben einen dramatisch hohen Grundwasser-Stand. Wir liegen 47 Zentimeter über dem bisherigen Höchststand." Seine Prognose: "Es steigt weiter." Um die schlimmsten Probleme dauerhaft von den Peschern abzuwenden, rief er ihnen zu: "Jetzt kommt es darauf an, dass wir alle mitmachen. Ich appelliere an die Solidarität der Pescher ."

Auch wenn Renner im Verlauf des Abends einige kritische Anmerkungen machte, so ließ er aber keinen Zweifel an der Wirkung des Pumpmodells aufkommen. "Es ist ein Anfang, ein Einstieg und die Kosten sind überschaubar." Und was jeder, der sich der freiwilligen Leistung von 9,48 Euro pro Monat entzieht, riskiert, sprach Hubert Renner auch offen an: "Die Konsequenzen sind nasse Keller, Schimmelpilz, wertlose Häuser, die sich nicht mehr verkaufen lassen, ein unattraktives Wohnumfeld und eine sinkende Lebensqualität."

Bürgermeister Dick, der mit wenigen Stichworten die Grundwasserproblematik der zurückliegenden zwölf Jahre skizzierte, stellte die neue von der Kreisgrundwasser-Kommission erarbeitet Variante vor, die vom Erftverband im Winter 2011/12 umgesetzt werden soll. Dick will bis Mai die Bürgerbefragung abgeschlossen haben. Anhand der Zusagen wird entschieden, ob die Pumpe gegenüber von Deuss installiert wird. Wichtig war für Dick: "Die neue Genehmigung macht es möglich, dass die Pumpe, immer arbeitet, wenn die Marke von 40,40 Meter über normal Null (üNN) überschritten wird."

(NGZ)
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