„Charme der Marke“ Mit der Hepburn Patienten stärken

„Charme der Marke“ · Von Ruth Wiedner Die Film-Diva Audrey Hepburn als Wertzeichen: Eine Rarität, die zum Weltrekordpreis von 135 000 Euro in den Besitz des Glehner Finanzdienstleisters "SJB" wechselte. Die philatelistische Sensation soll aber nicht im Tresor verstauben, sie soll Geld für Mukoviszidose-Patienten einspielen. Er schickt in Kürze die philatelistische Sensation - die Audrey-Hepburn-Marke - auf Werbetour durch Deutschland : der Glehner Gerd Bennewirtz, geschäftsführender "SJB"-Gesellschafter. Die Einnahmen kommen Mukoviszidose-Patienten zugute. NGZ-Foto: L. Berns

Von Ruth Wiedner Die Film-Diva Audrey Hepburn als Wertzeichen: Eine Rarität, die zum Weltrekordpreis von 135 000 Euro in den Besitz des Glehner Finanzdienstleisters "SJB" wechselte. Die philatelistische Sensation soll aber nicht im Tresor verstauben, sie soll Geld für Mukoviszidose-Patienten einspielen. Er schickt in Kürze die philatelistische Sensation - die Audrey-Hepburn-Marke - auf Werbetour durch Deutschland : der Glehner Gerd Bennewirtz, geschäftsführender "SJB"-Gesellschafter. Die Einnahmen kommen Mukoviszidose-Patienten zugute. NGZ-Foto: L. Berns

Die Philatelisten-Welt kann aufatmen: Das einzige bekannte Eckrandstück der seltensten unverausgabten Nachkriegsmarke Deutschlands mit dem Konterfei der amerikanischen Diva Audrey Hepburn - mit Hut und Zigarettenspitze - wird nicht im Tresor verstauben. Dies versicherte am Dienstag Gerd Bennewirtz, geschäftsführender Gesellschafter der SJB FondsSkyline, gegenüber der NGZ.

Der Glehner Geschäftsmann hat bereits feste Vorstellungen für die philatelistische Sensation, die seine Frau Gabi im Auftrag des Finanzdienstleisters "SJB" am 7. Oktober bei der Felzmann-Auktion im Düsseldorfer Hotel Nikko für 135 000 Euro ersteigert hat. "Diese Briefmarke geht auf Wanderschaft."

Bei diesen Worten hängt sein Blick an dem kleinen Etwas, das der 43-Jährige behutsam mit der Pinzette aus der Folie löst. Fast verloren wirkt die Film-Diva in dem dicken Ledereinband - aber eben nur fast. Beim genauen Betrachten kommt die Vollkommenheit dieser Marke zur Geltung. Sie ist optisch und ästhetisch ein Glanzstück, zudem ist sie das einzige bekannte Eckrandstück der wertvollsten Briefmarke der Nachkriegszeit.

Gerd Bennewirtz spricht vom "Charme der Marke" - und genau diesen will er nicht im Tresor verblassen lassen. An diesem Charme sollen möglichst viele teilhaben - und das für einen guten Zweck. Mukoviszidose-Patienten in der Ruhrlandklinik Essen sollen von den Einnahmen profitieren. Die Weichen für die Werbetour sind bereits gestellt: "Wir haben erste Kontakte zu Museen, Fußballvereinen, Briefmarkenverbänden und Auktionshäusern geknüpft."

Für Gerd Bennewirtz - selbst ein passionierter Briefmarkensammler - ist es selbstverständlich: "Für die komplette Sicherheit muss der Aussteller aufkommen."

Allerdings verlangt der Glehner Finanzdienstleister keine Leihgebühr oder eine Miete. Der Aussteller muss einen entsprechenden Spendenbetrag für die Mukoviszidose-Patienten zur Verfügung stellen.

Warum für den geschäftsführenden "SJB"-Gesellschafter dieser soziale Beitrag so wichtig ist, steht in direktem Zusammenhang mit seiner eigenen Lebensgeschichte: "Ich bin selbst Muko-Patient." Diese knallharte Offenheit hat Gerd Bennewirtz geprägt. Mit 14 Jahren erfuhr er von seiner Erkrankung. Rund 10 000 Menschen leiden bundesweit an Mukoviszidose, einer schleichenden Verschleimung der Lunge. Die Ursache ist ein Gendefekt, der bisher als irreparabel galt.

Die Genforschung hat Erfolge, ist aber sehr kostspielig. Und genau dort setzt die SJB FondsSkyline OHG 1989 an und hat eigens für die Muko-Patienten ein Treuhandkonto eingerichtet. "Das gesamte Team zieht mit", freut sich der 43-Jährige über die 28 Mitarbeiter, die eine gemeinsame Firmen-Philosophie nicht nur nachvollziehen können, sondern auch "leben".

Und leben will auch der Glehner Geschäftsmann: "Man darf sich nicht aufgeben, nicht hängenlassen, man muss aufrichtig mit der Krankheit umgehen." Hinweise, die sich leicht sagen lassen - doch Gerd Bennewirtz hat sie für sich verinnerlicht: "Ich bin sehr emotional, lebe und arbeite ganz bewusst." Der Erfolg gibt dem 43-Jährigen die Kraft, die er für sich benötigt - und von der andere Leidensgenossen profitieren sollen: "Für mich ist es eine Chance, von den Dingen, die mich zum Erfolg geführt haben, auch anderen etwas zu geben."

Damit die Hepburn-Marke - die sich nach SJB-Schätzungen innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre im Wert verzehnfacht haben wird - auch völlig sicher ist, wurden entsprechende Vorkehrungen getroffen. Die Briefmarke wurde nach dem gestrigen NGZ-Besuch wieder in einem Banktresor sicher verschlossen: "Für den künftigen Transport werden Sicherheitskräfte garantieren."

(NGZ)
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