Gesprächsrunde im Rathaus Großes Angebot ohne Struktur

Gesprächsrunde im Rathaus · Überrascht zeigte sich Andreas Tillmann angesichts des "Riesenangebots", das in der Gemeinde für ältere Menschen besteht: "Ich bin erstaunt, was es alles so gibt", meinte der Vorsitzende des Ratsausschusses für Recht, Senioren, Soziales, Sicherheit und Ordnung am Ende einer Gesprächsrunde, zu der Bürgermeisterin Margarete Kranz ins Rathaus eingeladen hatte. Angebote für ältere Menschen gibt es viele in der Gemeinde. Verbessert werden kann aber die Information darüber, auch fehlen mancherorts geeignete Räume. Das wurde bei einem Treffen von Vertretern unter anderem der Gemeinde, Kirchen, Vereine und Verbände deutlich.

Überrascht zeigte sich Andreas Tillmann angesichts des "Riesenangebots", das in der Gemeinde für ältere Menschen besteht: "Ich bin erstaunt, was es alles so gibt", meinte der Vorsitzende des Ratsausschusses für Recht, Senioren, Soziales, Sicherheit und Ordnung am Ende einer Gesprächsrunde, zu der Bürgermeisterin Margarete Kranz ins Rathaus eingeladen hatte. Angebote für ältere Menschen gibt es viele in der Gemeinde. Verbessert werden kann aber die Information darüber, auch fehlen mancherorts geeignete Räume. Das wurde bei einem Treffen von Vertretern unter anderem der Gemeinde, Kirchen, Vereine und Verbände deutlich.

Vertreter der beiden Kirchen, von Wohlfahrtsverbänden, Schulen und anderen Einrichtungen machten sich gemeinsam mit Politikern Gedanken über eine Optimierung des vorhandenen Angebots für die heimischen Senioren. Die Zahlen zur Entwicklung der demografischen Struktur sprechen eine deutliche Sprache: Waren 1991 noch 18,8 Prozent der Jüchener älter als 60 Jahre, hat sich dieser Wert bis 2003 auf 23,9 Prozent erhöht.

Die Zahl der über 90-Jährigen stieg während dieser Zeit von 57 auf 97. Andreas Tillmanns' Erstaunen verweist auf ein Problem, für das die Verwaltung möglichst zügig Abhilfe schaffen möchte: Einerseits liegt der Bereich der Seniorenarbeit in Jüchen keineswegs brach, andererseits "kocht jeder sein eigenes Süppchen", wie Reinhardt Langer von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) kritisch anmerkte.

Hinzu kommt, dass es nicht alles überall gibt: Ralf Kriesemer vom Gemeindesportverband sprach die mangelnde Mobilität vieler älterer Menschen an. Bürger aus Hochneukirch, die sich beispielsweise für ein Angebot in Bedburdyck interessierten, fehlt es vielfach schlicht an der Möglichkeit, dorthin zu gelangen. Zwar sei das Angebot vielfältig, doch unstrukturiert und unkoordiniert, wurde in der Diskussion beanstandet.

Hinzu komme der Mangel an bekannten Anlaufstellen. In dem von den gut 60 Teilnehmern der Runde erstellten "Ranking" rangierte denn auch der Wunsch nach einem besseren Informationsaustausch und einer Vernetzung ganz obenan. Eng verbunden damit ist die Weitergabe der Informationen an die eigentlichen Adressaten.

Ganz vorn auf der "Dringlichkeitsliste" stand auch der Wunsch nach geeigneten Räumlichkeiten. Vortragsangebote, etwa zu Fragen des Erbrechts und Patientenverfügungen enthielt der Wunschzettel ebenso wie die Punkte "Hilfe zur Selbsthilfe" oder "Fördern und Fordern". Ein ganz neues Feld könnte mit der Einführung der Offenen Ganztagsschule eröffnet werden, für die Senioren als Betreuer denkbar wären.

Eine Befragung der in Jüchen lebenden Menschen brachte Gerd Acker, der Direktor des Gymnasiums ins Gespräch. Angesprochen wurden auch die Einrichtung eines Internet-Cafés, Fremdsprachenangebote und manches mehr. "Wir werden nicht alles schaffen - und schon gar nicht in kurzer Zeit", meinte Margarete Kranz, die die Verwaltung angesichts der deutlich gewordenen Prioriätenliste mit Blick auf die zu leistende Umsetzung ironisch als "Hauptgewinner" ansieht.

Ohne die anderen Aspekte aus den Augen zu verlieren, soll zunächst vorrangig an der Vernetzung der bisher schon bestehenden Angebote und der Verbesserung des Informationsaustausches gearbeitet werden.

Federführend hierfür wird Anna Katharina Hiedemann sein, die den Fachdienst Soziales leitet und bei der Verwaltung schon bisher als "Seniorenbeauftragte" fungierte, ohne offiziell diesen Titel zu tragen. Eine einmalige Angelegenheit soll die Gesprächsrunde nicht gewesen sein. Erste Ergebnisse will Kranz bei der nächsten Auflage in gut drei Monaten präsentieren. Gastgeber wird dann Richard Sachse, Leiter des Altenheims Haus Maria Frieden, sein. (S.M.)

(NGZ)
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