NGZ-Sportlerin des Monats Februar Läuferin zaubert mit dem Ball

Neuss · Manchmal sorgen auch gute Nachrichten für Ungemach. Die gegen Mittag per Telefon übermittelte Kunde, dass die NGZ-Leser sie zur Sportlerin des Monats Februar gewählt haben, riss Nina Wimmer aus dem wohlverdienten Schlaf.

 Nina Wimmer ist die NGZ-Sportlerin des Monats Februar.

Nina Wimmer ist die NGZ-Sportlerin des Monats Februar.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Nun ist die 31-Jährige, die bei den Senioren-Hallenmeisterschaften der Leichtathleten die Titel über 800 und 3000 Meter gewonnen hatte, beileibe kein Morgenmuffel. Als im Schichtdienst bei der Polizei in Duisburg angestellte IT-Fachfrau muss sie sogar selbst in aller Herrgottsfrühe hellwach sein.

Denn wenn mitten in der Nacht die Computer streiken, "ist das nicht so prickelnd", sagt sie. Ist ihr Nachtdienst gegen 7 Uhr zu Ende, bleibt oft genug nur Zeit für ein kurzes Nickerchen, schließlich steht schon um 9 Uhr die erste Trainingseinheit auf dem Plan.

Was für andere purer Stress wäre, entlockt der in Grevenbroich aufgewachsenen Läuferin nur ein müdes Lächeln: "Man gewöhnt sich an alles." Mit demselben Pragmatismus geht sie auch ihre sportliche Karriere an: "100-Meter-Sprint, die Berge rauf und runter oder Drachenbootrennen – ich bin dabei. Nur Marathon, den mache ich nicht." Dafür hat sie Fußball gespielt, ziemlich hochklassig sogar. Mit dem SV Lohausen und Oberaußem-Fortuna kickte sie in der Regionalliga. "Allerdings saß ich meistens auf der Ersatzbank", schränkt sie ein. Für die Verbandsliga reichte ihr Talent aber allemal. Mit dem Job bei der Polizei endete die Fußballlaufbahn ohnehin jäh. "Du kannst nicht Regionalliga spielen, wenn du nicht regelmäßig trainierst", begründet sie.

Die Leichtathletik ist längst ihre Nummer eins. Seit gut acht Jahren versucht sie, Beruf und ihr so trainingsintensives Hobby unter einen Hut zu bringen. "Und das funktioniert", versichert sie, "ich kann viele Dinge tagsüber machen, wenn andere arbeiten müssen". Ärgerlich findet die Spitzenläuferin nur, dass der Verband in den Altersklassen W30 und W35 zukünftig keine nationalen Titel mehr vergeben will. "Um demnächst wieder Deutsche Meisterin zu werden, müsste ich also sieben Jahre älter sein." Die leistungsstärkere Konkurrenz in der Hauptklasse fürchtet die Wahl-Duisburgerin indes nicht: "Et kütt wie et kütt", weiß sie.

Um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, könnte sie versucht sein, ihre ebenfalls aktive Zwillingsschwester Tanja einzuspannen, doch das käme für die beiden nie infrage. "Tanja hat einen ganz anderen Laufstil als ich, und außerdem sind wir gut genug, dass wir so etwas gar nicht nötig haben." Spricht's und schnürt die Laufschuhe – die Trainingsrunde um die Regattabahn in Duisburg wartet bereits.

Info Rosemarie Hammischen aus Grevenbroich hat den Trainingsgutschein im Wert von 50 Euro der medicoreha Neuss gewonnen.

(NGZ)
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