Hockey HTC SW Neuss macht Aufstieg perfekt

Nach dem 1:0-Heimsieg über den Großflottbeker THGC begann die schwarz-weiße Sause.

Schon unmittelbar nach dem Schlusspfiff, der den 1:0-Erfolg (1:0) der Neusserinnen über den Großflottbeker THGC besiegelte, wusste Wilhelm Fuchs, Vorsitzender des Stadtsportverbandes Neuss, die Bedeutung des Augenblicks ins rechte Licht zu rücken: "Das ist das erste Mal in der Vereinsgeschichte, dass der HTC Schwarz-Weiß auf dem Feld mit seinen Hockey-Damen in der 1. Bundesliga spielt."

Bis der Tabellenführer der Zweiten Bundesliga Nord den Titel und den damit verbundenen Aufstieg ins Oberhaus gestern ausgiebigst feiern durfte, musste freilich kräftig geschwitzt werden — und das lag nicht nur an der mörderischen Hitze auf dem Kunstrasen im Stadion.

Die Hamburgerinnen, denen einen Sieg mit zwei Toren Unterschied zumindest den Platz in der Aufstiegsrelegation beschert hätte, übernahmen von Beginn an das Kommando. "Die erste Hälfte war schon ein bisschen krampfig", bekannte auch U21-Nationalspielerin Luisa Steindor. Noch eindeutiger urteilte Trainer Dariusz Musialowski: "Die erste Halbzeit war schwach." Weil die Gäste, die pro Hälfte jeweils vier kurze Ecken ausließen, aber vor dem Neusser Gehäuse fast jegliche Durchschlagskraft vermissen ließen, bekam HTC-Torhüterin Neela Holthausen vor der Pause trotzdem nicht allzu viel zu tun.

Die Gastgeberinnen wussten sich in den ersten 35 Minuten zwar nur selten aus der Umklammerung zu befreien, erspielten sich bei ihren wenigen Attacken aber immerhin vier kurzen Ecken. Die letzte verwandelte Luisa Steindor kurz vor dem Halbzeitpfiff eiskalt zum Tor des Tages.

Mit Wiederbeginn kam der Spitzenreiter, der im Fernduell mit Verfolger Eintracht Braunschweig unbedingt drei Punkte benötigte, besser ins Spiel — wohl auch, weil die in der Winterpause durch Yanina Rojas, Romina Licia Perez, Mariana Tarelli (alle Argentinien), Marlena Rybacha und Natalia Wisniewska (beide Polen) verstärkte Multi-Kulti-Truppe aus Hamburg ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen musste. Trotzdem musste Neela Holthausen besonders gegen Yanina Rojas (55.) schon Kopf und Kragen riskieren, um die knappe Führung zu bewahren.

Auch Schwarz-Weiß war im Angriff nicht untätig, verpasste jedoch den erlösenden zweiten Treffer (Theresa Laubenstein, Carolin Keil). Und darum hing der Sieg bis in die Schlussphase hinein am seidenen Faden. Erst mit der Auszeit Musialowskis zwei Minuten vor dem Ende war der Widerstand der Gäste, die mit weiteren Strafecken an Neela Holthausen scheiterten, gebrochen. Fünf Minuten vor dem Ende konnte sich der HTC sogar den Luxus erlauben, die kurzen Ecken Nummer fünf bis sieben auszulassen.

Nach dem von 300 Zuschauern stürmisch gefeierten Schlusspfiff gönnte sich Musialowski erst mal ein beruhigendes Zigarettchen und Charlotte Steins, die in der zentralen Verteidigung mit Malou Holthausen erneut eine Bank war, stellte erleichtert fest: "Es wurde ja auch langsam Zeit mit dem Aufstieg."

(NGZ)
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