Handball Dormagener sind Relegations-Rekordler

Zum sechsten Mal in seiner Vereinsgeschichte steht der TSV Dormagen in einer Relegationsrunde um Auf- oder Abstieg aus der Handball-Bundesliga – so oft wie kein anderer Verein. Es wird aber gleichzeitig das letzte Mal sein, denn ab 1. Juli treten sie unter dem neuen Namen Dormagener HC Rheinland an.

 Bitterer Moment: Joachim Kurth nach dem Relegations-Aus gegen Wilhelmshaven. Selbst der Trost von Ehefrau Merle hilft da wenig.

Bitterer Moment: Joachim Kurth nach dem Relegations-Aus gegen Wilhelmshaven. Selbst der Trost von Ehefrau Merle hilft da wenig.

Foto: L. Berns

Erfolgreich waren die Dormagener bislang nur ein Mal in der Relegation. Das war am Ende der Saison 1996/97, als sie als Drittletzter ihren Platz in der Ersten Liga durch zwei Siege über die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen verteidigten. Die Hessen, heute HSG Wetzlar, hatten sich zuvor mit 24:17/17:23 gegen den VfL Bad Schwartau durchgesetzt. Aus dem Hinspiel (24:20) nahm der TSV nur einen Vier-Tore-Vorsprung mit, setzte sich dann aber bei tropischen Temperaturen mit 16:14 in der Dutenhofener Sporthalle durch.

Der Abstieg ereilte die Dormagener dann aber nur ein Jahr später wiederum in der Relegation. Gegen den TuS Schutterwald, zuvor Sieger über die HSG Nordhorn (24:24, 29:21) nahmen sie aus dem Hinspiel (24:21) nur drei Tore Vorsprung mit in die Offenburger Messehalle, wo sie ihn aber schon vor der Pause verspielten und nach der 19:25-Niederlage erstmals die Bundesliga verlassen mussten.

An gleicher Stelle hatte zwölf Jahre zuvor die Relegations-Rekordgeschichte ihren Anfang genommen. Als Vizemeister der Zweiten Liga Nord trafen die Dormagener am Ende der Saison 1985/86 auf Süd-Vizemeister TuS Schutterwald. Das Hinspiel gewann der TSV mit 26:25, im Rückspiel gab es eine 21:22-Niederlage – wie im Europapokal zählen bei Gleichstand die auswärts mehr erzielten Tore, so dass der TuS Schutterwald den Aufstieg in die Erste Liga feiern konnte.

Dass Geschichte sich mitunter wiederholt, erfuhren die Dormagener vor vier Jahren. Als Süd-Vizemeister hatten sie sich zunächst gegen die Ahlener SG (31:27, 29:26) durchgesetzt. Im Vergleich mit dem Bundesliga-Drittletzten Wilhelmshavener HV mussten dann wieder die Auswärtstore entscheiden, denn nach einer scheinbar unaufholbaren 22:32-Niederlage in Wilhelmshaven führte der TSV im Rückspiel bis eine Sekunde vor Schluss mit 34:23, ehe ein direkt verwandelter Freiwurf von Jacek Bedzikowski den WHV jubeln ließ.

Ein Jahr später schien die Sache anders herum zu laufen: Nach dem 31:31 im Hinspiel gegen den Stralsunder HV gaben nur wenige dem TSV noch eine Chance. Doch er gewann in Stralsund mit 30:27 und traf nun auf den TuS N-Lübbecke. Dort musste er sich nur 28:30 geschlagen geben, war dann aber zu Hause beim 26:27 chancenlos.

(NGZ)
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