Korschenbroich Herrenshoffer befürchten Park-Chaos

Korschenbroich · Das neue Wohngebiet an der Johannes-Huppertz-Straße bietet mehr als 40 Familien ein Zuhause. Die Anlieger befürchten nun ein Park-Chaos. Der Grund: Die Stadt will dort 32 Stellplätze ausweisen, die Bürger wollen maximal 19.

 Parkplatzsituation auf der Johannes-Huppertz-Straße in Herrenshoff: Die Anlieger wehren sich gegen 32 Stellplätze, die die Stadt ausweisen will. Wie eng es dann im Alltag werden kann, demonstrierten sie jetzt für den RP-Fotografen Detlef Ilgner.

Parkplatzsituation auf der Johannes-Huppertz-Straße in Herrenshoff: Die Anlieger wehren sich gegen 32 Stellplätze, die die Stadt ausweisen will. Wie eng es dann im Alltag werden kann, demonstrierten sie jetzt für den RP-Fotografen Detlef Ilgner.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

In zwei Abschnitten wurde das neue Wohngebiet an der Johannes-Huppertz-Straße erstellt. Im Herbst 2011 kamen die ersten Familien nach Herrenshoff, mittlerweile ist das Neubaugebiet mit 46 Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern bebaut und komplett bewohnt. Was nun noch fehlt — das sind die Parkplatzmarkierungen.

Und genau an diesem Punkt gehen die Vorstellungen von Stadt und Anliegern ganz weit auseinander. Das Fachamt möchte dort 32 Stellplätze ausweisen, für die Anlieger ein Unding. "Das gibt die Straßenbreite gar nicht her", schimpft Jessica Meyer.

Die junge Mutter denkt dabei nicht nur an die vielen kleinen Kinder. Sie befürchtet auch, dass keiner mehr aus der eigenen Garageneinfahrt herausfahren kann. Und auch Peter Fink wirbt für den Bürgerwillen und drängt dabei auf eine Umplanung: "Wir möchten, dass die Stadtverwaltung die Zahl der geplanten Stellplätze von 32 auf 19 reduziert."

Durch eine Information im Bau- und Verkehrsausschuss wurden die Anlieger der Johannes-Huppertz-Straße aufgeschreckt. Die Verwaltung teilte dem Ausschuss mit, dort mehr Stellplätze als von den Bürgern gewünscht auszuweisen und zu markieren. Mit einer Breite von 5,40 Meter bietet die Straße genügend Raum für 32 Stellplätze.

Mit dieser Willensbekundung von Fachbereichsleiter Georg Onkelbach konfrontierten jetzt verärgerte Anlieger die Ratsfraktionen. Sie skizzierten den Politikern ihre Bedenken: "Im Notfall kommt kein Rettungswagen ans Ziel. Gleiches gilt für die Feuerwehr." Und was Edgar Pürling zudem fuchst: "Wenn wir Pech haben, kommt keiner mehr aus seiner Garageneinfahrt heraus." Warum die Verwaltung für die Stellplätze ausgerechnet die beiden schmaleren Straßenzüge ausgeguckt hatte, das ließ sich weder von ihm noch von Christine Krings erschließen. "Wir wollen in dem verkehrsberuhigten Bereich möglichst viele öffentliche Stellplätze schaffen", teilte Georg Onkelbach dem Stadtrat die Vorgehensweise mit.

"Wir haben das als Verwaltung im Fachausschuss vorgetragen und von der Politik keine Widerrede erhalten." Mit dieser Aussage und dem Hinweis, das hätten Experten vorgeschlagen, ließen sich die Anlieger aber nicht abspeisen. Mehrfach versuchten die Bürger, die Fraktionen auf die Engstellen und die damit verbundenen Gefahrenpunkte hinzuweisen. Jessica Meyer stellte in dem Zusammenhang auch die wöchentlichen Baubesprechungen infrage: Das Parkthema sei dort anfangs anders dargestellt worden.

Bürgermeister Dick versuchte, die Gemüter zu beschwichtigen. Sein Vorschlag kam dann bei den Herrenshoffern auch gut an: "Mir scheint, wir können das Problem nur vor Ort klären. Ich komme auch." Dick will nach der Sommerpause zu dem Termin einladen. Die Diskussion über die Parkplatzproblematik wurde später vom Stadtrat hinter verschlossenen Türen fortgeführt. Dort haben sich einige Ratsmitglieder mokiert, falsche oder gar keine Infos bekommen zu haben.

(NGZ)
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