Korschenbroich Gütesiegel für die Bürgerstiftung

Korschenbroich · Seit fünf Jahren ist die Bürgerstiftung Korschenbroich am Start: Sie fördert Schüler und Azubis, stärkt Ehrenamtler und setzt sich für die Menschen vor Ort ein. Jetzt gab's für die Stiftung das Gütesiegel.

Für Willy Schellen (72) ist die Welt in Ordnung: Der Vorsitzende der Bürgerstiftung Korschenbroich hält eine gerahmte Urkunde in der Hand — das Gütesiegel für die Stiftung. "Wir müssen wohl viel richtig gemacht haben", stellt er zufrieden fest. Insgesamt wurden jetzt 14 neue Bewerber auf der Arbeitskreistagung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen in Bielefeld mit dem Gütesiegel ausgezeichnet. Seit 16 Jahren gibt es die Bewegung, mittlerweile tragen 239 Bürgerstiftungen das Zertifikat und zeugen somit von der eindrucksvoll wachsenden Stiftungslandschaft.

Ausruhen auf den Lorbeeren können und wollen sich die Korschenbroicher aber nicht. Die Auszeichnung wird immer nur für die Zeitspanne von zwei Jahren verliehen. Danach ist ein erneutes Bewerbungsverfahren erforderlich. "Eine Jury des Bundesverbandes in Berlin prüft dann die jeweiligen Projekte auf ihre Nachhaltigkeit", erklärt Schellen, der sich mit dem Vergabeverfahren und den strengen Bewertungskriterien im Vorfeld auseinandergesetzt hat.

Dass das Gütesiegel ein Ausdruck hoher Wertschätzung ist, verdeutlicht auch Nikolaus Turner. Der Leiter des Arbeitskreises Bürgerstiftung weiß auch, dass es anders gehen kann: "Wir verleihen das Gütesiegel für den Zeitraum von zwei Jahren. Der Bundesverband behält sich in Missbrauchsfällen aber auch die Rücknahme des Gütesiegels vor."

Wichtig ist Willy Schellen bei seinem Einsatz für das Gemeinwohl, die Unabhängigkeit: "Wir arbeiten überparteilich, sind unabhängig und haben stets das Wohl der Korschenbroicher Bürger fest im Blick." Diese Philosophie praktiziert die Stiftung nun seit fast fünf Jahren mit den verschiedenen Projekten wie beispielsweise der mit Geldpreisen verbundenen Ehrung der besten Schulabgänger oder der Buchaktion für Grundschüler "Lesen lernen — leben lernen".

Auch künftig soll in einem Zwei-Jahres-Rhythmus der Matthias-Hoeren-Bürgerpreis verliehen werden. Wer nach Christel Hermülheim und Karin Scheffler im Frühjahr 2013 in die Liste der zu Ehrenden aufgenommen wird, können die Bürger mit ihren Vorschlägen an den Stiftungsvorstand maßgeblich mitentscheiden. Als "ausgesprochen erfolgreich" hebt Schellen auch das Projekt "Holzwerkstatt" der Kleinenbroicher Hauptschule hervor.

Aktuell arbeitet die Bürgerstiftung an einer Broschüre, mit der sie Denkmäler, schöne Landschaften, sehenswerte Bauten sowie Spiel- und Sportstätten Korschenbroichs vorstellen will. Dafür hatte die Stiftung Kontakt zu den Vereinen und Bruderschaften im Stadtgebiet gesucht.Traditionell sieht sich die Stiftung auch als Ideengeber und Mittler. Mit der Broschüre soll eine Art "Entdeckungshelfer" entstehen, der Spaziergänger oder Radfahrer auf Sehenswürdigkeiten und wissenswerte historische Details zu Baudenkmälern hinweist. "Sie soll die Naherholungsmöglichkeiten in der Stadt präsentieren", fasst Schellen die Zielsetzung zusammen. Und einen Titel gibt es auch schon: "Unterwegs in Korschenbroich".

(NGZ/rl)
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