Höchste Priorität hat für die junge Trainerin freilich das Ligaspiel am Samstag bei den Rhein Main Baskets II. "Nur darauf bereiten wir uns vor. Das Spiel gegen Oberhausen hat für mich eher so einen Erlebnischarakter." An dem nötigen Ernst will sie es zwar nicht fehlen lassen, "aber im Normalfall", belehrt sie, "hast du als Zweitligist gegen einen Erstligisten keine Chance". Gänzlich unpräpariert lässt die als akribische Arbeiterin bekannte Duisburgerin ihre Mädels natürlich nicht in die Partie gehen. Wie vor jedem Einsatz hat sie die Charakteristik des Kontrahenten in einem Handout kurz zusammengefasst. Das Ergebnis ist allerdings eher beängstigend. Pils: "Okay, wir sind nun mal keine Riesen. Aber dass der Gegner auf fast jeder Position gut zehn Zentimeter größer ist, ist wirklich nicht normal."

In der US-Amerikanerin Chanita Jordan (1,96 Meter) beschäftigen die Gäste gar die größte Spielerin des gesamten deutschen Oberhauses. Interessant könnte das Duell im Aufbau werden: Die von den Fiji-Inseln stammende Valerie Nainima war auf dem US-College (LIU Brooklyn) Teamgefährtin der in Neusser Diensten stehenden Connie James. Zudem schickt Trainer Predrag Lukic in Birte Thimm und Sarah Zierhut (geb. Austmann) zwei A-Nationalspielerinnen aufs Parkett; Carla Bellscheidt geht für die Jugend-Nationalmannschaft auf Punktejagd. Eine tragende Rolle im Team spielt auch die Niederländerin Sharon Beld, Tiefe verleiht den Baskets die Weißrussin Katsiaryna Zberch. Trotzdem läuft es für Oberhausen in dieser Saison noch nicht rund, nach fünf Spielen ziert erst ein Sieg das Konto des Bundesligisten.

Wenngleich die Aussichten für ihr in der Liga mit starken 6:4-Punkten gestartetes Team Donnerstag usgesprochen mau sind, geht Pils hochkonzentriert zu Werke. "Für mich spielt das keine Rolle." Egal, ob ihre Mädchen mit 40 Punkten führten oder mit 40 Punkten zurücklägen, sie sei immer mit voller Power bei der Sache, versichert sie.