Fußball Uedesheim setzt auf Attacke

Fußball · Obwohl der professionell aufgestellte KFC Uerdingen die Fußball-Oberliga bislang fast nach Belieben beherrscht, rechnet sich der Neuling Freitagabend im Match beim ungeschlagenen Tabellenführer schon etwas aus.

 Einstudierte Pose: Issa Issa war in dieser Saison für den KFC Uerdingen schon 18 Mal erfolgreich. Damit führt der Linksfuß die Torjägerliste der Oberliga Niederrhein an. FotO. Drabben

Einstudierte Pose: Issa Issa war in dieser Saison für den KFC Uerdingen schon 18 Mal erfolgreich. Damit führt der Linksfuß die Torjägerliste der Oberliga Niederrhein an. FotO. Drabben

Foto: Drabben

Dass der KFC Uerdingen und der SV Uedesheim in einer Liga um Punkte spielen, mutet irgendwie unwirklich an. Als die damals noch vom Bayer-Konzern getragenen Krefelder 1985 gegen Bayern München den DFB-Pokal holten, hatte der SVÜ seine Saison in der Kreisliga B gerade hinter Glehn, Rosellen und dem VfR 06 Neuss II auf Platz vier abgeschlossen. Die herausragende Bedeutung der auf Freitagabend (Anpfiff 19.30 Uhr) vorverlegten Begegnung im mit einem Fassungsvermögen von 34 500 Zuschauern für die Oberliga ergreifend überdimensionierten Grotenburg-Stadion bestreitet SV-Trainer Ingmar Putz darum auch gar nicht. "Das ist ein Highlight für den Verein", sagt er.

Der KFC, in der vergangenen Saison vollkommen überraschend an der Qualifikation für die Regionalliga West gescheitert, ist bislang das Maß der Dinge am Niederrhein: Die Truppe von Trainer Eric van der Luer ist an der Spitze noch ungeschlagen, punktete nur gegen den VfB Homberg (1:1) nicht dreifach. Im direkten Duell kam selbst der bereits elf Punkte zurückliegende Kronverfolger TuRU Düsseldorf in Uerdingen mit 0:6 unter die Räder. Satt ist der Spitzenreiter, dessen Boss Agissilaos "Lakis" Kourkoudialos mit seinem Immobilienunternehmen im Neusser Taubental ansässig ist, indes noch lange nicht. "Jetzt will jeder uns schlagen, und das können wir nur verhindern, wenn wir weiterhin konzentriert und diszipliniert auftreten", fordert der Coach.

Ist in Uedesheim der Respekt vor dem ehemaligen Bundesligisten auch riesig, "wir fahren da nicht hin, um eine Stadionführung zu kriegen", stellt Putz klar. Als Aktiver kickte er mit Remscheid und Münster selber schon gegen Uerdingen, weiß daher, wie dem Topfavoriten beizukommen ist. "Es gab noch keine Mannschaft, die denen richtig wehgetan hat. Die Jungs dürfen halt keine Angst haben." Trotz aller Erfahrung und Klasse hält er die Gastgeber durchaus für verwundbar. "Ich habe gesehen, die lassen schon Möglichkeiten zu. Vom Läuferischen her brauchen wir uns keine Gedanken zu machen. Und wenn die Jungs ihre Nervosität ablegen, kann da was passieren." Das wäre sicher von Vorteil, hat der Neuling von den vergangenen acht Partien doch nur eine (2:0 in Kapellen) gewonnen. Beim 2:2 am Sonntag gegen den ETB SW Essen zeigte sich die Mannschaft aber wieder stabiler, was auch an der Leistung des auf der defensiven Mittelfeldposition erst mal gesetzten Selcuk Eren lag. In seinen Aufgabenbereich fällt morgen auch die Bewachung von Issa Issa, mit 18 Treffern aktuell der beste Torschütze der Oberliga. In Manndeckung will Putz den reinen Linksfuß allerdings nicht nehmen lassen. "Der ist jetzt auch kein Überflieger."

(NGZ/ac)
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