Basketball Elephants fordern Hagener Riesen heraus
Grevenbroich · Hartmut Oehmen hat in seinem eng mit dem Basketball verbundenen Leben schon fast alles gesehen. Doch der Anblick, der sich ihm Freitagabend (20.15 Uhr) in der kleinen Otto-Densch-Halle an der Selbecker Straße in Eilpe bieten wird, ist auch für den Trainer des Regionalligisten NEW Energie Elephants recht ungewohnt. "Die beiden Center der BG Hagen sind aus einer anderen Liga", sagt er.
Auf die Gäste wartet in der Tat Außergewöhnliches: Da wäre zum einen der 2,06 Meter große Edward Seward (34), für den im Schnitt 21,4 Punkte und unglaubliche 15,6 Rebounds zu Buche stehen. Der Amerikaner trug schon die Trikots der Zweitligisten BG Karlsruhe, Cuxhaven BasCats und BBC Bayreuth (Aufstieg in Liga eins 2010) sowie des Erstligisten Phoenix Hagen. Zum anderen bieten die Gastgeber in Kristofer Speier (31) noch einen weiteren Koloss auf.
Der in 1. und 2. Liga lange in Diensten der Schwelmer Baskets stehende Center ist ebenso groß (2,06 Meter) wie schwer (115 Kilogramm) und dazu einfach ein verdammt guter Basketballer. 16,3 Punkte und 6,7 Rebounds legt er bislang in dieser Saison durchschnittlich auf.
Nun sind auch die Elephants keine Zwerge, Marvin Kruchen (2,10) und Jan Zimmermann (2,07) weisen sogar Gardemaß auf, "doch in Hagen müssen unsere Twin Towers schon einen Höllenjob machen", weiß Oehmen. Vor allem Seward hat es ihm angetan: "Wenn der Lust hat, nimmt er uns auseinander. Er ist hauptverantwortlich dafür, dass Hagen als Team schlappe hundert Rebounds mehr hat als wir." Doch damit nicht genug. Die Westfalen sind extrem erfahren, Benjamin Rust, Dennis Shirvan und Christopher Viardo haben zur ihrer besten Zeit allesamt mindestens auf Zweitliga-Niveau Basketball gespielt. Mit Blick auf den Kader kommt Oehmen in Seward, Speier, Sören Fritze, Max Kramer (beide 11,0 Zähler im Schnitt) und Rust (8,4) auf gleich fünf Akteure, "die potenziell ein Spiel entscheiden können".
Am Selbstbewusstsein der Gäste kratzt das freilich nicht. "Ich habe da noch nie verloren", tönt Oehmen. Wollen die Elephants, zurzeit mit zehn Punkten Tabellenfünfter, nicht wieder ins graue Mittelmaß abrutschen, muss beim punktgleichen Tabellennachbarn einfach der vierte Sieg in Folge her. Oehmen: "Das Spiel ist richtungweisend: Gewinnen wir, setzen wir uns da oben fest." Bedeutend wohler wäre ihm, er könnte schon morgen wieder auf seine "Rebound-Maschine" Patrick Schiele bauen. "Er rückt in den Kader, wird aber wohl nicht spielen." Wiederum mit der bei den eigenen Fans extrem angesagten, aber ziemlich schweißtreibenden Gesichtsmaske läuft Bastian Becker auf.
