Reitsport Doppelsieg für Voltigiererinnen

Reitsport · Beim CHIO in Aachen, dem "Weltfest des Pferdesports", gewann der RSV Neuss-Grimlinghausen auf Arkansas mit der Mannschaft sowohl den "Preis der Sparkasse" als auch den Nationenpreis. Die WM in Le Mans kann kommen.

Aachen Die erste Mannschaft des RSV Neuss-Grimlinghausen hat ihre Siegesserie beim CHIO Aachen eindrucksvoll fortgesetzt. Die Mannschaft von Trainerin Jessica Schmitz gewann auf Arkansas am Samstag den Preis der Sparkasse mit überragendem Vorsprung. Gestern legten die Rheinländerinnen auf ihrem Pferd Arkansas im Nationenpreis, der live im WDR übertragen wurde, nach.

Mit der höchsten Note der Saison absolvierten die Neusser am Samstag ihren Kür-Auftritt in der Albert-Vahle-Halle auf ihrem 14-jährigen Westfalen-Wallach Arkansas. 9,315 Punkte vergab das Richterkollegium an die Rheinländer — sieben Zehntel mehr als an die Kür-Zweiten Mt. Eden Sun (USA). In Kombination mit der Pflichtnote vom Freitag ergaben sich 8,445 Punkte für den RSV. Es war der erwartete Sieg für den deutschen WM-Kandidaten in Le Mans (15. bis 19. August). Mit einer solchen Dominanz war allerdings nicht zu rechnen. Auch Schmitz zeigte sich überrascht. Ihr Erklärungsansatz: "Ich glaube, dass das eine Kür ist, die in eine solche Atmosphäre gehört, wie Aachen sie bietet. Das heißt: Volles Haus, Musik auf Anschlag."

Die Diplom-Sportwissenschaftlerin war angesichts der überragenden Bewertungen auch erleichtert: "Ich glaube, die Leute verstehen so langsam die neue Art, die wir versuchen, auf das Pferd zu bringen. Die Musik hat heute richtig gewirkt." Allerdings möchte Schmitz den Aachener Sieg nicht überbewerten. Die Perfektionistin entdeckte auch diesmal noch Potenzial nach oben. "Vor allem am Anfang der Kür müssen wir noch arbeiten." Dennoch lautet ihr Resümee: "Es hat gerockt und Spaß gemacht."

Freude bereitete auch der finale Auftritt am Sonntag. Dort siegten die Neusser als Team Deutschland I im Nationenpreis. Gemeinsam mit den Einzelvoltigierern Erik Oese aus Dresden und Sarah Kay aus Sörup dominierten die Schmitz-Schützlinge mit 25,989 Punkten vor Österreich und der zweiten deutschen Vertretung. Bundestrainerin Ramge strahlte über beide Ohren. Die einzigartige Atmosphäre in Aachen habe einmal mehr beflügelt und "letzte Leistungsreserven freigesetzt". Vor allem bei Erik Oese.

Gemeinsam mit Kay (8,166) auf Fruerholms Cato und dem amtierenden Europameister aus Neuss verteidigten die Deutschen ihre Vormachtstellung in der Soers. Beim Kampf der Nationen waren jeweils eine Mannschaft und zwei Einzelvoltigierer eingelaufen. Die Notenpunkte wurden für das Endergebnis addiert. Schmitz war auch mit dem zweiten Kürauftritt ihrer Mädels zufrieden. "Ich bin jedes Jahr aufs Neue glücklich und kann es kaum glauben, dass wir hier immer das Glück haben, als Sieger hervorgehen", sagte die 31-Jährige.

(dk)
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