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Korschenbroich CDU: Mitgliederstand stabil

Korschenbroich · Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab – Wirtschaftskrise, Euro-Krise, Griechenland-Krise, Rücktritt des Bundespräsidenten... Werden die Krisen auch zum Problem der CDU in Korschenbroich? Die NGZ fragte nach.

Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab — Wirtschaftskrise, Euro-Krise, Griechenland-Krise, Rücktritt des Bundespräsidenten... Werden die Krisen auch zum Problem der CDU in Korschenbroich? Die NGZ fragte nach.

Für Ansgar Heveling (38) hat sich der Alltag mit der Wahl in den Deutschen Bundestag grundlegend verändert. Der Polit-Profi aus Korschenbroich ist Newcomer in Berlin. "Die Basis-Arbeit in Korschenbroich und auf Kreisebene hat mich geprägt, hat mich stark gemacht", erklärt er im Gespräch mit der NGZ. Und so schaut der 38-Jährige genau hin. Beim Begriff Politikverdrossenheit zuckt Heveling zusammen. Er, bis vergangenen Herbst CDU-Ratsfraktionsvorsitzender und seit mittlerweile zehn Jahren auch Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, verfolgt die stetig sinkende Wahlbeteiligung ebenso aufmerksam wie die Bewertung der Bundesregierung. Eine gewisse Besorgnis will er nicht leugnen, stellt aber für Korschenbroich fest: "Die CDU hält sich stabil."

Der Stadtverband Korschenbroich ist innerhalb der Kreis-CDU mit seinen 736 Mitgliedern weiterhin der zweitstärkste Verband hinter Neuss. Natürlich muss auch Heveling Schwankungen bei der Mitgliederentwicklung hinnehmen. Vom Dezember 2008 bis Juni 2009 verlor der CDU-Stadtverband 46 Mitglieder; von Juni bis Dezember 2009 weitere 16. Und bis Juni 2010 reduzierte sich die Zahl nochmals um zehn Abmeldungen auf jetzt 736 Mitglieder.

Für Heveling ist die Entwicklung nicht signifikant: "Wir sprechen hier von Austritten und Sterbefällen. Der größte Teil sind Mitgliederverluste, die alte Generation der CDU stirbt weg." Hier unterscheide sich Korschenbroich nicht wesentlich von anderen Regionen. Allerdings räumt Heveling auch Fehler ein: "Wir haben ein Generationsloch. Wir haben es versäumt, die Mitglieder in der Altersgruppe von 50 bis 58 Jahren für uns zu begeistern."

Es gibt aber auch keinen Grund für Ansgar Heveling, sich entspannt zurückzulehnen. Reaktionen auf die Umfrageergebnisse zur Bundespolitik sind in Korschenbroich immer wieder Thema. Und so spricht er ganz offen das Gezänk zwischen den Koalitionspartnern — speziell von FDP und CSU — an: Begriffe wie "Gurkentruppe" oder "Wildsau" gehören nach Hevelings Verständnis nicht in einen politischen Schlagabtausch. Scherzhaft merkt der 38-Jährige dann auch an: "Dem einen oder anderen würde ich ein Praktikum in der Kommunalpolitik empfehlen." Wenn Heveling auch kein Patentrezept für die Zunft parat hält, weiß er aber doch: "Der Bürger versteht uns nicht mehr. Hier müssen wir dran arbeiten", spricht er sowohl den Parteiauftritt in Berlin als auch die politische Arbeit in Korschenbroich an.

Ist eine Volkspartei noch zeitgemäß? Diese Frage beantwortet der CDU-Mann mit "Ja": "Ich brauche ganz klar die Rückkopplung der Basis, ich will doch kein nickender Befehlsempfänger sein", lehnt er eine reine Funktionärskonzentration ab. Für Heveling ist das A und O die Verständigung: "Wir müssen genau erklären, warum wir wann, was tun. Das muss verständlich und ebenso verbindlich sein."

(NGZ)
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