Jüchen Pfarren wachsen zusammen

Jüchen · Die Gemeinden St. Pankratius Garzweiler und St. Jakobus Jüchen bilden seit dem 1. Januar eine Pfarrgemeinde. Regionaldekan Ulrich Clancett zieht eine positive Bilanz. Doch der Katholikenschwund sei besorgniserregend.

 Seit Januar bilden St. Jakobus Jüchen und St. Pankratius Garzweiler eine Pfarrgemeinde. Ulrich Clancett zieht Bilanz.

Seit Januar bilden St. Jakobus Jüchen und St. Pankratius Garzweiler eine Pfarrgemeinde. Ulrich Clancett zieht Bilanz.

Foto: Raupold/Rick

Priestermangel und Katholikenschwund führen im Bistum Aachen zu Zwangsfusionen. Auch der Seelsorgebereich von Pfarrer Ulrich Clancett ist enger zusammengerückt: Die Pfarreien St. Pankratius Garzweiler und St. Jakobus Jüchen wurden zusammengelegt und bilden seit 1. Januar eine Pfarrgemeinde.

Gerade die kleineren Gemeinden hätten häufig die Befürchtung, bei einer Fusion unterzugehen. Doch Regionaldekan Clancett gibt Entwarnung: "Das Gemeindeleben in Garzweiler läuft weiter." Das sei vor allem der Bruderschaft, der Frauengemeinschaft und dem Seniorenkreis zu verdanken, die das Gemeindeleben aufrecht erhielten.

Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen fänden auch weiterhin in Garzweiler statt. Die Vorbereitung auf Erstkommunion und Firmung finde wie gehabt gemeinsam in Jüchen statt. Doch auch Veränderungen waren mit der Fusion verbunden: Die Verwaltung wurde zusammengelegt. Seit dem 1. Januar gibt es den neuen Kirchengemeindeverband Jüchen. Dieser übernimmt die administrativen Aufgaben für das ganze Gemeindegebiet. "Das hat den Vorteil, dass alle einen Arbeitgeber haben und das Personal zentral gesteuert werden kann", erzählt der Regionaldekan.

Begeistert waren die Betroffenen von der Fusion nicht", erinnert sich Clancett. Auch er habe anfangs ein ungutes Gefühl gehabt. "Man weiß nicht was kommt." Doch viele Bedenken hätten sich als haltlos erwiesen. "Die Gemeinden wachsen organisch." Derzeit bereiteten die Gemeinden gemeinsam ein Pfarrfest vor, das am 12. September in Garzweiler stattfinden soll.

Aber auch Einschnitte sind mit der Fusion der beiden Gemeinden zu einer Pfarre verbunden: "Die Zeiten der Luxusversorgung in Garzweiler sind vorbei. Es wird weniger Gottesdienste geben." Mit dem Abschied von Pastor Schmitz werde es in Garzweiler nur noch einen Gottesdienst pro Woche geben. Darüber hinaus finde monatlich ein Gottesdienst der Frauengemeinschaft statt.

"Die Zahl der Kirchgänger nimmt ab. Es gibt immer weniger Priester. Das Bistum Aachen verliert jährlich 10 000 Katholiken. Wir müssen der Realität ins Auge sehen", sagt Clancett. Die Aufhebung der Pfarre Garzweiler und Eingliederung in St. Jakobus Jüchen sei unumgänglich gewesen. Glücklicherweise habe keine Kirche geschlossen werden müssen. Auf Dauer müsse aber überlegt werden, ob man die Gebäude halten könne.

"Als die Aufhebung in Garzweiler anstand haben viele Aktive gesagt, wir ziehen uns aus der Kirche zurück", erzählt Clancett. Der größte Teil habe aber weiter gemacht. Die Frage sei aber, wie lange das noch gut gehe. Clancett fürchtet, dass die Zusammenlegung der beiden Gemeinden auf lange Sicht noch nicht der letzte Schritt gewesen sein könnte. "Ich fürchte, dass wir irgendwann nur noch eine Pfarrei sein werden."

(NGZ)
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