Handball Bergischer HC opfert seinen freien Tag für das Benefizspiel

Neuss · Neusser HV organisiert morgen ab 16 Uhr zwei Benefizspiele für krebskranke Handballerin.

 Mit dem Bergischen HC morgen zum Benefizspiel in der Neusser Hammfeldhalle zu Gast: der Ex-Dormagener Moritz Preuss.

Mit dem Bergischen HC morgen zum Benefizspiel in der Neusser Hammfeldhalle zu Gast: der Ex-Dormagener Moritz Preuss.

Foto: Stephan Köhlen

Eigentlich hatte Sebastian Hinze seinen Schützlingen für morgen frei gegeben. Schließlich ist das Trainingsprogramm, das der Coach des Bergischen HC seinen Schützlingen für die WM-Pause der Handball-Bundesliga verpasst hat, schon hart genug. Und heute Nachmittag steht auch noch ein (nicht-öffentliches) Testspiel gegen Zweitligist TuSEM Essen auf dem Plan.

Trotzdem sagte der Tabellen- zwölfte der "stärksten Liga der Welt" spontan zu, als der Neusser HV wegen des morgigen Handball-Benefiztages auf ihn zukam. Den veranstalten die Oberliga-Handballerinnen und die Drittliga-Handballer morgen ab 16 Uhr gemeinsam in der Hammfeldhalle, Anlass ist die Krebserkrankung von Julia Jendritzki, die seit der E-Jugend beim NHV Handball spielt. Der Erlös - der Eintritt kostet einheitlich fünf Euro - kommt ihrer Behandlung zugute.

Den Auftakt machen die Handballerinnen, die um 16 Uhr auf den TV Beyeröhde treffen, zur Zeit mit 11:17 Punkten Tabellenachter der Zweiten Liga. Um 18 Uhr folgt die Partie der Neusser Drittliga-Truppe gegen den Bergischen HC. Es ist der erste öffentliche Auftritt des Bundesligisten in diesem Jahr, der zwei Wochen knallhartes Vorbereitungstraining mit teilweise drei Trainingseinheiten pro Tag hinter sich hat. Trainer Sebastian "Seppl" Hinze, selbst lange Jahre Spieler beim BHC, zog danach ein zufriedenes Zwischenfazit: "Es ist schön zu sehen, mit welcher Motivation meine Spieler das harte Programm durchgezogen haben."

Verzichten muss er dabei auf vier Spieler, die bei der Weltmeisterschaft in Katar aktiv sind und deshalb auch beim morgigen ersten Testspiel fehlen werden. Während der Ex-Dormagener Viktor Szilagyi und Maximilian Hermann mit der österreichischen Nationalmannschaft erstmals bei einer WM das Achtelfinale bereits erreicht haben, brauchen die Isländer Arnot Thor Gunnarsson und Torhüter Björgvin Pal Gustavsson heute gegen die starken Ägypten mindestens einen Punkt, um sich dafür zu qualifizieren. Fehlen wird morgen auch Kreisläufer Maximilian Weiß, der wegen Problemen in Ellenbogen und Knie derzeit nur ein Reha-Training absolviert.

Doch auch ohne dieses Quintett verfügt Hinze über einen starken Kader. So stark, dass die Bergischen den Rhein-Neckar Löwen mit 24:23 die erste Saisonniederlage (von inzwischen drei) beibrachten und kurz vor Weihnachten die Füchse Berlin mit 30:25 abfertigten. Dank dieser Siege sind sie mit 19:23 Punkten nach 21 Spieltagen als Tabellenzwölfter durchaus im Soll.

Weil der Abstand zum ersten Abstiegsplatz - dort steht Aufsteiger TSG Friesenheim, der sich zuletzt überraschend mit 30:27 beim BHC durchsetzte - aber nur fünf Punkte beträgt, richtet sich Hinze auf ein hartes Restprogramm in der bis zum 5. Juni laufenden Saison ein. "Besonders im Februar und März werden wir alle Kraft benötigen, da haben wir viele Spiele und nur wenig Verschnaufpausen", sagt der BHC-Trainer.

Der Neustart nach der WM-Pause hat es für die Bergischen direkt in sich: Am 11. Februar wartet das Rückspiel bei den Rhein-Neckar Löwen, dann geht es zu Abstiegskonkurrent GWD Minden, anschließend kommt der Tabellenfünfte Frisch-Auf Göppingen in die Klingenhalle, dann wartet der VfL Gummersbach - da kann das Fünf-Punkte-Polster schnell aufgebraucht sein.

Morgen dürfte es da deutlich entspannter zugehen, zumal der Neusser HV auch noch das heutige Meisterschaftsspiel gegen Mit-Abstiegskonkurrent VfL Gummersbach II (19 Uhr, Hammfeldhalle) in den Knochen spüren dürfte. Doch für den guten Zweck kennen Handballer keinen Schmerz.

(NGZ)
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