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E-Mobilität in Remscheid Das Ziel sind 100 Ladepunkte bis 2022

Remscheid · In Kooperation mit den Stadtwerken will die Stadt die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität in den nächsten Jahren deutlich ausbauen. Bei einem Workshop mit Politik und Wirtschaft wurde das Konzept am Dienstag vorgestellt.

 Grüne Markierungen zeigen auf einem Parkplatz Ladesäulen für Elektroautos an.

Grüne Markierungen zeigen auf einem Parkplatz Ladesäulen für Elektroautos an.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Noch ist die Zahl der „Stromer“ in der Seestadt auf dem Berge überschaubar. 138 Elektrofahrzeuge oder Plug-In-Hybride waren zum Stichtag 1. Januar 2019 hier angemeldet. Neue Zahlen gibt das Kraftfahrtbundesamt zum Frühjahr heraus.

Dass sich die Dynamik bei diesem Thema bald ändern wird, ist eine der Annahmen des Ladeinfrastruktur-Konzeptes, das der Konzern Stadt mit Verwaltung und Stadtwerken gerade erstellt. Dank Fördergeldern in Höhe von 80.000 Euro wird es dabei von externen Experten unterstützt. „Elektromobilität wird kommen“, sagt Mike Giera, Leiter des Geschäftsbereich Netze bei den EWR. Ein Grundsatzbeschluss besagt, dass die Energietochter der Stadtwerke künftig möglichst nur noch Elektro-Autos für die Dienstfahrten der Mitarbeiter anschafft. Schon jetzt stehen fünf E-Golf für die Mitarbeiter bereit.

Die EWR betreiben auch die bislang fünf städtischen Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten im Stadtgebiet. Zum Ende des Jahres sollen es acht sein. Bis 2022 will man, verteilt auf 25 Standorte in der Stadt, 50 Ladesäulen mit 100 Ladepunkten aufstellen, beschrieb Giera gestern vor Journalisten ein Ziel des Konzeptes. Ziel sei es „ E-Mobilität vermehrt auf die Straße zu bekommen.“ Die Zahl 100 leitet sich aus der Erwartung ab, dass in zwei Jahren 1000 E-Autos in der Stadt unterwegs sein werden. Das Verhältnis von einer öffentlich zugänglichen Ladesäule für je zehn Autos ist eine Vorgabe der Europäischen Union.

Die dafür angepeilten Standorte wurden am Nachmittag des Teilnehmern eines Workshops vorgestellt, zu dem sich Bezirksvertreter, Unternehmen, die IHK oder die Sparkasse angemeldet hatten. Eine Hoffnung von Umweltdezernentin Barbara Reul-Nocke (CDU) dabei: mittels „Schwarmintelligenz“ einen Konsens darüber erzielen, wo genau die Säulen am Ende aufgestellt werden. Wie schwer diese Abstimmung im Detail sein kann, zeigten die Diskussionen in Lüttringhausen im vergangenen Jahr, als es um einen geplanten Standort an der Gertenbachstraße ging.

Claudia Brasse von der Agentur „energieschub“ erwartet von der stärkeren Präsenz von Ladesäulen im Stadtbild auch einen psychologischen Effekt bei der Kaufentscheidung, weil sie dem Bürger die Sicherheit vermittelt, dass er sein neues Auto nicht nur an der heimischen Steckdose, sondern auch unterwegs mit Strom auftanken kann.

Die Umsetzung des Konzeptes wird auch mit Veränderungen für die Nutzer einhergehen. Bislang tanken sie in Remscheid an den Säulen der EWR kostenlos, weil das Abrechnungsverfahren aufwändig ist. Mit der neuen Generation soll sich das ändern. Giera und Brasse gehen davon aus, dass es bis 2022 ein bundesweit einheitliches Abrechnungssystem gibt. Wer dann Strom tankt, weiß dann auch sofort, was es ihn kostet. „Wir hoffen natürlich, dass sich daraus auch Einnahmen ergeben,“ sagt Giera.

 Im Parkhaus unter dem Theodor-Heuss-Platz betreiben die EWR eine Elektrotankstelle.  Foto: Röser

Im Parkhaus unter dem Theodor-Heuss-Platz betreiben die EWR eine Elektrotankstelle. Foto: Röser

Foto: Röser, Henning

Den EWR als Netzbetreiber für Remscheid liegen mittlerweile auch Anfragen von Discountern und Tankstellen für den Bau von Ladesäulen auf ihren Grundstücken vor. Das Konzept der Stadt rechnet diese Standorte aber in seiner Berechnung nicht mit ein.

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