Winzerfest in Lennep Wein und neues Konzept kommen an

Angelockt von edlen Tropfen genossen mehrere Tausend Besucher das Sommer- und Winzerfest der Lenneper Karnevalsgesellschaft (LKG). Die Neureglung beim Eintritt gefiel Gästen und Winzer gut.

  △  Melanie und ­Nadine aus ­Remscheid ­genießen ihren Weißwein  auf dem  Alter Markt.

△ Melanie und ­Nadine aus ­Remscheid ­genießen ihren Weißwein auf dem Alter Markt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Eintrittskarten für das beliebte Weinfest in Lennep waren zwar bereits binnen weniger Stunden ausverkauft gewesen, dennoch drohte über die LKG das nächste Gewitter auszubrechen. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Besucher und Winzer über die Einführung von Eintrittskarten und die Beschränkung von 2800 Personen pro Veranstaltungstag beschwert. Grund für die Einführung: Die Auflagen der Stadt und steigende Kosten für die Sicherheit. Grund für die Beschwerde: zu wenig Besucherfluktuation auf dem Platz und Flaute in den Kassen der Winzer. Wie würde es sich dieses Jahr verhalten?

An den Eintrittskarten wollte die LKG – auch wegen der positiven Erfahrung mit dem Ordnungsamt – festhalten. Allerdings sollten Besucher in diesem Jahr die Möglichkeit erhalten, nachzurücken. Wer also das Weinfest verließ und das Bändchen am Ausgang abgab, ermöglichte dadurch anderen den Zugang, natürlich ebenfalls nach der Zahlung des Eintritts von drei Euro. Das wurde sogar rege genutzt. Zusätzlich war der Besuch des Festes am Samstag, zwischen 15 und 17 Uhr kostenfrei.

Nach einem verregneten Eröffnungstag am Freitag, meinte es das Wetter am Samstag gut mit Winzern und Besuchern: Nicht zu warm, nicht zu kalt, es wehte gar ein angenehmes Lüftchen durch die Altstadt, die sich zum Abend hin deutlich füllte. Ein Durchkommen gelang nur mit viel Geduld, denn es war nicht einfach nur voll. In der sich langsam schlängelnden Karawane begegneten sich immer wieder alte Bekannte, die dann für einen kurzen oder längeren Plausch stehen blieben. Die Leute nahmen es gelassen. Wer es eiliger hatte, weil der Wein ausgetrunken war, hob einfach die Hand mit dem leeren Weinglas in die Luft und bahnte sich so einen Weg zum nächsten Winzer.

  ◁  Der Sänger der Band „The Memories“... and the beat goes on!  mit Besucherin Lena Strohscheer aus Wülfrath.        Fotos (4):  Jürgen Moll

◁ Der Sänger der Band „The Memories“... and the beat goes on!  mit Besucherin Lena Strohscheer aus Wülfrath. Fotos (4): Jürgen Moll

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Stimmung zur frühen Abendstunde: großartig. Das bemerkten nicht nur die Gäste, die gemütlich in Gruppen zusammenstanden oder zur Livemusik von „The Memories“ schwoften. „Es ist besser geworden“, äußerte Winzer Michael Zeimet vom rheinland-pfälzischen Weingut Zeimet-Conen, der seit vielen Jahren das Lenneper Weinfest besucht. „Mit dem Eröffnungstag sind wir trotz Regen sehr zufrieden und heute ist der Platz voll.“ Lediglich zwischen 17 und 18.30 Uhr hatte es ein kleines Besucherloch gegeben. Bis 17 Uhr nämlich konnten Gäste das Fest kostenlos besuchen. Danach mussten alle vom Platz und nur jene mit Eintrittskarte kamen rein. „Das könnte man noch optimieren“, befand Zeimet.

Georges Vidal vom französischen Weingut Collonge aus Lantignie im Department Rhône bei Lyon war auf Empfehlung eines Kunden zum ersten Mal auf dem Lenneper Winzerfest. Mit französischem Rotwein, Wurst, Käse und Austern ließen er und die Winzerfamilie Collonge die französische Lebenslust in der Röntgenstadt aufleben. „Es ist sehr schön hier. Wir würden nächstes Jahr gerne wiederkommen“, sagte Vidal. Das begrüßten auch die Lenneper. „Die Franzosen können einfach besseren Rotwein als wir“, urteilte Regine Youssofi.

 ◁ Der Sicherheitsdienst ­kontrollierte den Zugang zum ­Alter Markt, ­damit es nicht  zu voll wurde.

◁ Der Sicherheitsdienst ­kontrollierte den Zugang zum ­Alter Markt, ­damit es nicht zu voll wurde.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Gunther Brockmann, Vorsitzender der LKG, zog bereits am Samstagabend eine positive Bilanz: „Der Freitag war trotz Regen sehr gut besucht. Alle sind geblieben und wir hatten sogar 26 Gäste, die trotz des Wetters nachgerückt sind.“ Am Samstagabend kam es schließlich zum Höhepunkt mit einem ausverkauften Platz, gutem Wetter und großartiger Stimmung. „Das Konzept greift, das haben auch die Behörden bestätigt“, betonte Brockmann. „In diesem Jahr haben wir einige Änderungen eingeführt, um den Winzern und Gästen entgegenzukommen. Das passt.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort