Bergisches Land Zu Besuch bei Steinbrink

Bergisches Land · Brot, Brötchen und Kuchen für 41 Filialen im Bergischen Land liefert die Bäckerei mit Sitz in Ronsdorf. Gebacken wird rund um die Uhr.

 Vom Hof der Bäckerei Steinbrink in Ronsdorf in der Nähe der Blombachtalbrücke 418 wird die Ware in die 41 Filialen gebracht .

Vom Hof der Bäckerei Steinbrink in Ronsdorf in der Nähe der Blombachtalbrücke 418 wird die Ware in die 41 Filialen gebracht .

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Als im Jahre 2017 die Butterpreise nach oben kletterten, ging bei Markus Keßen häufiger das Telefon. Lieferanten boten dem Produktionsleiter der Bäckerei Steinbrink Margarine als preiswerte Alternative an. Keßen lehnte ab. Qualität und Geschmack, etwa eines Butter-Crossaints, sollten nicht der Preiskalkulation geopfert werden. Bei der Auswahl der Rohstoffe mache man „keine Kompromisse“, beschreibt Keßens Chef Carsten Steinbrink die Philosophie des Unternehmens. Im Zweifelsfall werde das Produkt eben etwas teurer.

Der Familienbetrieb mit Sitz in Ronsdorf hat sich entschieden, sich nicht auf den Preiskampf mit den Billig-Bäckern wie Backwerk einzulassen. Den könne man nicht gewinnen, sagt Seniorchef Wolfgang Steinbrink. Stattdessen setzt man auf Qualität – und darauf, dass der Kunde sie zu würdigen weiß.

Der Erfolg gibt der Bäckerfamilie Recht. Aus den Hallen an der Otto-Hahn-Straße werden täglich insgesamt 41 Filialen unter anderem in Remscheid, Solingen. Radevormald, Hückeswagen und Wuppertal beliefert. Viele Tausend Brote und Brötchen rollen hier nach einer strengen Logistik vom Hof.

Um 5 Uhr öffnet die erste Steinbrink-Filiale. Ab 23 Uhr brummt es daher im Betrieb. In den großen Öfen können jeweils bis zu 500 Brote gleichzeitig gebacken werden. Alle verfügen über eine Steinplatte, die für einen besonderen Geschmack sorgt und dem Brot die charakteristische Kruste gibt. Die „Rader Kruste“ ist das beliebteste der 40 Brote, die man bei Steinbrink kaufen kann. Neue kommen dazu, weil sich der Geschmack der Kunden wandelt. Gerade sind Dinkelprodukte gefragt. Weizenbrötchen und –Baguettes gehen als Teiglinge in die Filiale, wo sie in den Ofen kommen.

Bis zu 70 Mitarbeiter sind in der Nacht im Einsatz. „Wir backen jeden Tag frisch, an sieben Tagen in der Woche“, sagt Keßen. Zur Ruhe kommt der Betrieb nie. In den Tagesstunden werden unter anderem Torten und Gebäck hergestellt. Beim Besuch der BM erhalten gerade Puddingteilchen ihre süße Füllung.

Das geschieht zu 80 Prozent noch in Handarbeit, betont Keßen. Zwar kontrollieren Computerprogramme die Abläufe, damit etwa der Sauerteig die richtige Ruhezeit bekommt und seinen speziellen Geschmack entwickeln kann. Auch holen mechanische Belader die schweren Steinplatten aus den Öfen, damit die Bäcker sie nicht mit Muskelkraft bewegen müssen. Geformt aber werden die Laibe von Menschen. Das geschieht auf Holzarbeitsplatten. „Wenn sie das auf Metallflächen machen, ist der Geschmack nicht so gut“, sagt Wolfgang Steinbrink. der als Kind seinen Opa Emil auf dem Pferdewagen bei der Auslieferung des Brotes begleitete.

Zur Qualitätssicherung gehört bei Steinbrink auch das Thema Sauberkeit. Neun Mitarbeiter sorgen unter anderem dafür, dass die 10.000 Brötchendielen gut gespült werden.

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