Stadt Ratingen beschäftigt Managerin für den Klimaschutz Klimaschutzmanagerin fährt Fahrrad

Ratingen · Elena Plank soll das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Ratingen umsetzen. Dafür gibt es auch Fördermittel vom Bund.

Stadt Ratingen beschäftigt Klimaschutzmanagerin.
Foto: Blazy, Achim (abz)

Klimaschutz beginnt für Elena Plank bei der eigenen Mobilität. Die Klimaschutzmanagerin der Stadt Ratingen fährt mit dem Fahrrad zu ihrem Arbeitsplatz in der alten Feuerwache an der Lintorfer Straße. „Für längere Strecken nehme ich Bus oder Bahn“, sagt sie. Ein Auto besitzt sie nicht.

Das Fahrradfahren ist für sie selbstverständlich. Das hat sie während des Studiums in Münster nicht anders kennengelernt.

Dort bewegen sich fast alle Studenten und viele Bürger innerorts auf zwei Rädern vorwärts – für die eigene Fitness und Gesundheit, aber auch für den Klimaschutz in der Stadt. Daher ist Münster in Sachen Mobilitätsverhalten ein Vorbild für andere Städte.

Um in Ratingen den Klimaschutz weiter voranzutreiben, wurde die Stelle zum Klimaschutzmanagement eingerichtet. Anfang März wurde sie mit Elena Plank besetzt. Sie soll dafür sorgen, dass die vom Rat der Stadt beschlossenen Maßnahmen des integrierten Klimaschutzkonzeptes umgesetzt werden.

„Elena Plank koordiniert, begleitet und unterstützt den Prozess, welcher sich mit den Handlungsfeldern Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Klimaschutz, Energieeffizienz in Unternehmen sowie Energieversorgung und Energieverbrauch auseinandersetzt“, so steht es in ihrer Stellenbeschreibung. Und dass sie diese Vorgaben einhält, das kontrolliert auch der Bund, der die befristete Stelle mit Fördergeldern bezuschusst.

Das Klimaschutzkonzept der Stadt Ratingen umfasst 34 Maßnahmen in sechs verschiedenen Handlungsfeldern, dazu zählen Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Klimaschutz, Mobilität, Energieeffizienz in Unternehmen sowie Energieversorgung und -verbrauch.

Ziel ist es, die CO2-Bilanz der Stadt deutlich zu verbessern. Die CO2-Emissionen sollen bis zum Jahr 2030 um 35 Prozent und bis zum Jahr 2050 um 75 Prozent reduziert werden.

Ein ehrgeiziges Ziel. Damit dies erreicht wird, wird unter anderem der Beschluss des Stadtrates zum städtischen Fuhrpark im Pkw-Bereich konsequent umgesetzt. „Klimaoptimierte Fahrzeuge“ werden bevorzugt. Zwei reine E-Fahrzeuge sind bereits für die Stadtverwaltung im Einsatz.

Spätestens Anfang nächsten Jahres werden weitere sechs E-Fahrzeuge geliefert, davon ein Hybridfahrzeug. „Das muss nicht immer das reine Elektroauto sein, es kann auch ein Hybrid-Fahrzeug sein“, sagt Elena Plank. Denn Klimaschutz ist immer auch eine Frage des Nutzungsbedarfes und des Einsatzzweckes. Hybrid-Fahrzeuge können zum Beispiel dann gewählt werden, wenn die zu fahrenden Strecken über die Reichweite der Akkus hinausgehen.

Energie sparen in Schulen, Solaranlagen auf städtischen Gebäuden und die Umrüstung auf LED-Beleuchtung, all das sind Themen, die Elena Plank auf ihrer Agenda hat. Stadtrat und Verwaltung haben sich gemeinsam mit vielen weiteren Akteuren innerhalb der Stadt, die sich sehr für den Klimaschutz engagieren, viel vorgenommen. Elena Plank hat hierbei eine Koordinationsaufgabe übernommen, damit alle geplanten Maßnahmen zwischen den beteiligten Akteuren und Stadtämtern abgestimmt und verknüpft werden können.

Neben Koordinierungsaufgaben werden viele Maßnahmen auch von der Klimaschutzmanagerin federführend umgesetzt – beispielsweise die Erstellung des Elektromobilitätskonzepts der Stadt Ratingen, die Teilnahme am Arbeitskreis Klimaschutz auf Kreisebene und die Vorbereitungen zur Europäischen Mobilitätswoche (16. – 22. September).

Was sie freut, ist, dass die Ratinger dem Thema Klimaschutz gegenüber offen sind. Und durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit möchte sie mit dazu beitragen, dass auch jeder zumindest einmal davon gehört hat. Mit öffentlichen Veranstaltungen und Aktionen zum Mitmachen für verschiedene Zielgruppen soll dies gelingen.

Auch die städtische Webseite zum Thema Klimaschutz, erreichbar unter www.klimaschutz-ratingen.de, trägt dazu bei. Ganz besonders liegt ihr dabei auch das Thema Mobilität am Herzen. „Das ist ein echtes Problem. Da müssen wir umdenken“, sagt sie auch mit Blick auf die täglich endlosen Staus vor allem in Nordrhein-Westfalen.

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