Lokalsport Getriebefehler bremst Rennfahrer Mies aus

Nürburgring/Ratingen · Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring kommt der Heiligenhauser auf einem enttäuschenden 33. Rang ins Ziel.

Aufholjagden liegen dem Langstreckenfahrer Christopher Mies eigentlich - Spaß machen sie ihm aber nur dann, wenn sie die Aussicht auf einen Sieg zumindest noch erahnen lassen. Richtig Spaß dürfte er beim traditionsreichen ADAC-24-Stunden-Rennen am Nürburgring daher wohl nur im ersten Drittel des Rennens gehabt haben.

Als 16. war der Heiligenhauser am Samstag um 16 Uhr für das Team Prosperia C. Abt Racing im Audi R8 LMS ultra gestartet - mit dem Ziel, endlich auf seiner Lieblingsstrecke den Sieg zu holen. Schnell arbeitete er sich dann auch durch den Verkehr bis auf Platz fünf vor, doch schon nach drei Stunden warf ihn ein Reifenschaden zurück. "Das kann schnell passieren. Ärgerlich war aber, dass es nach nicht einmal vier Kilometern passierte und ich mit dem Schaden noch über 20 Kilometer bis zur Box fahren musste. So habe ich eine Runde verloren", sagte der 25-Jährige. Das alleine wäre zwar ärgerlich aber nicht weiter schlimm gewesen, wären in den folgenden 21 Stunden nicht weitere Defekte an dem Audi hinzugekommen.

"Ich bin den Großteil der Nacht gefahren und hatte uns nach dem Reifenwechsel wieder bis auf Platz sieben gebracht. Beim Speed waren wir unter den Schnellsten. Nach dem Fahrerwechsel hatten wir dann aber gegen 6 Uhr einen Getriebeschaden", sagte Mies. Für ihn bedeutet das zwar, dass er sich länger als erwartet ausruhen konnte, aber auch, dass sein Team kaum noch eine Chance auf die vorderen Plätze haben würde. "Nachdem ich die Sms bekommen habe, dass unser Getriebe kaputt ist, habe ich erstmal die Lust daran verloren, das Rennen weiterzuverfolgen und habe mich schlafen gelegt", sagt der ehrgeizige Heiligenhauser, der sich am Steuer des Audis im Laufe der 24 Stunden mit Christer Jöns, Niclas Kentenich und Dominik Schwager abwechselte.

Weil es schon zwei Stunden später - um kurz nach 8 Uhr morgens - wieder hieß "Auto Nummer zehn steht mit technischem Defekt an der Hohen Acht", kam Mies sogar erst um 10 Uhr wieder zu seinem nächsten Einsatz. Diesmal hatte die Antriebswelle ihren Geist aufgegeben. Ebenso wie das Getriebe eigentlich ein Teil, das beim Audi sehr standhaft sei, sagte Mies. "Beide Teile sind aber noch an weiteren Audis kaputt gegangen. Bei unserem Schwester-Auto musste das Getriebe sogar zwei Mal gewechselt werden. Audi muss jetzt analysieren, woran das gelegen haben kann", sagte der Rennfahrer, der sein Team von Platz 56 nun wieder soweit wie möglich nach vorne fahren sollte. "Der Wille zu gewinnen, ist nach solchen Defekten aber dahin. Wir sind dann einfach viel Risiko gegangen, denn wir hatten ja nichts mehr zu verlieren", sagte Mies.

Nach zwei weiteren Reifenschäden konnten seine Kollegen und er das Auto vor allem durch eine schnelle Endphase noch Platz für Platz nach vorne schieben. Letztlich fuhr Mies als Schlussfahrer den Audi aber auf einem enttäuschenden 33. Platz ins Ziel. Was möglich gewesen wäre, zeigte der Sieg des Teams Phoenix Racing, das mit dem gleichen Audi startet wie Mies Team. "Freuen kann ich mich darüber nicht. Ich hätte lieber selber da oben gestanden. Aber klar ist es mir lieber, dass der Markenpartner gewinnt als irgendwer anderes", sagte der Heiligenhauser, der seinen Blick nun bereits auf das nächste Rennen am kommenden Wochenende richtet.

(RP)
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