Dass das mit dem aktuell noch ungeschlagenen Tabellenführer möglich sei, habe auch den Ausschlag dafür gegeben, dass er sich nach vier Jahren zu einem Comeback bei einem offiziellen Tenniswettbewerb entschieden habe. Nun will Kiefer seinen Beitrag zum Erreichen der Finalrunde leisten, in der Spielen jeweils der Tabellenerste und -zweite der Bundesliga Nord und Süd um die Deutsche Meisterschaft. Obwohl er körperlich ohnehin fit gewesen sei, habe er direkt wieder mit regelmäßigem Match-Training begonnen, als festgestanden habe, das er für mindestens zwei Bundesligaspiele der Ratinger Herren 30 auf dem Tenniscourt steht. Die Ratinger Tennisfans dürfen sich also auf hochklassiges Tennis des einstigen Weltklasse-Spielers freuen, wenn es am Sonntag, ab 11 Uhr auf der Anlage am Götschenbeck 2 gegen den Kölner THC Stadion Rot-Weiß geht.

"Für uns ist es super, dass wir einen so spielstarken und bekannten Sportler wie Nicolas Kiefer für unser Team begeistern konnten. Er ist einer aus der Ära Becker und Stich. Kiefer ist wohl die bekannteste Persönlichkeit, die in Ratingen spielt", sagt RTC-Teammanager Daniel Meier, der gleichzeitig Mannschaftsführer der Herren 30 ist. Meier hofft nicht nur, dass der Name Kiefer viele Zuschauer zu dem Heimspiel seiner Mannschaft lockt, sondern auch, dass die übrigen Spieler von der Erfahrung des Niedersachsen profitieren können. "Diesmal wollen alle spielen, selbst unsere Ausländer wollen unbedingt für die beiden Spiele mit Kiefer kommen", sagt Meier. Da die Mannschaft aus Köln aber relativ schwach sei, werde man diesmal vor allem auf die etwas leistungsschwächeren Spieler setzen, die fast alle aus Deutschland kommen.

Die Ratinger Nummer eins Andre Ghem (Brasilien) bekommt eine Pause. Kiefer wird also an diesem Spieltag an Position eins gesetzt sein und im zweiten Block auf dem Hauptfeld spielen. "Da die Kölner Nummer eins nicht das spielerische Niveau von Kiefer haben dürfte, wird es vielleicht kein überragendes Spiel, aber die Zuschauer können zumindest die Klasse von Kiefer sehen und ganz nah dran sein", sagt Meier.

Erstmals bei einem Spiel außerhalb der Damen-Bundesliga wird der Eintritt für Erwachsene diesmal fünf Euro kosten, Kinder und Jugendliche kommen weiterhin kostenfrei auf die RTC-Anlage. "Das machen wir nicht, weil wir das Geld für Nicolas Kiefers Verpflichtung wieder reinbekommen müssen, sondern um die mehrtägige Reise zur Finalrunde nach München zu finanzieren", sagt Meier. Denn die sei nach den beiden Siegen gegen die Hauptkonkurrenten um die Endspiele, Wesel und Wanne-Eickels, so gut wie sicher - erst recht nach einem Sieg gegen Köln.