Lokalsport Top-Spielerinnen fehlen zum Finale

Ratingen · Die Tennis Frauen des Ratinger Tennisclubs Grün-Weiß wollen in den letzten beiden Saisonspielen die Tabellenführung verteidigen und erstmals Meister werden. In Bestbesetzung kann das Team jedoch nicht aufspielen.

 Die 19-jährige Hamburgerin Tamara Korpatsch spielt ihre erste Bundesliga-Saison. Bisher ist ihre Bilanz in den Einzelspielen für die Ratinger Frauen-Mannschaft makellos: drei Spiel, drei Siege.

Die 19-jährige Hamburgerin Tamara Korpatsch spielt ihre erste Bundesliga-Saison. Bisher ist ihre Bilanz in den Einzelspielen für die Ratinger Frauen-Mannschaft makellos: drei Spiel, drei Siege.

Foto: Achim Blazy

Es sollte das erste von zwei finalen Spielen zwischen den Meisterschaftskandidaten im Frauen-Tennis werden - die Partie zwischen dem Ratinger Tennisclub Grün-Weiß (RTC) und TEC Waldau Stuttgart. Um die Meisterschaft geht es in dem Spiel morgen, ab 13 Uhr auf der Anlage des RTC, Götschenbeck 2, auch weiterhin - allerdings nur noch für M2 Beauté Ratingen, wie sich das Team des RTC nennt. Die Stuttgarter Tennisspielerinnen haben überraschend drei von den bisher vier Spielen verloren und müssen nun mindestens einen der verbleibenden zwei Spieltage gewinnen, um nicht abzusteigen.

"Das macht das Spiel morgen für uns umso schwerer", sagt RTC-Teammanager Daniel Meier, " die Stuttgarterinnen stehen mit dem Rücken zur Wand, was sie für uns umso gefährlicher macht. Denn es ist nicht berechenbar, mit was für einem Team sie bei uns antreten werden." Meier geht aber davon aus, dass Stuttgart viele starke Spielerinnen im Team haben wird. "Ich würde in der Situation zumindest versuchen, das erste Spiel zu gewinnen, um nicht mehr bis zum Ende gegen den Abstieg spielen zu müssen", sagt Meier.

Daher wird auch er versuchen, die bestmögliche Mannschaft zusammenzubekommen. Doch das gestaltet sich schwierig. Denn die fünf Top-Spielerinnen der Ratinger, die alle unter den ersten 50 der Tennis-Weltrangliste rangieren, haben gerade eher die ganz großen Einzel-Turniere der Tennissaison im Kopf und nicht die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften. "Die richtig guten Spielerinnen sind in der Vorbereitung auf die Rasensaison, die auch am Sonntag losgeht. Sie wollen daher nicht mehr auf Sand spielen, sondern eine Pause und stehen für uns nicht bereit", sagt Meier.

Andrea Petkovic, Weltranglisten 28. und Ratinger Nummer drei, hat zudem gestern erst ihr Viertelfinale bei den French Open gewonnen. Ratingens Nummer eins Carla Suarez-Navarro (Spanien) musste beim gleichen Turnier noch das Doppel-Viertelfinale spielen. "Beide werden weder für morgen noch für das letzte Spiel gegen Bocholt am Sonntag zur Verfügung stehen. Auch wenn wir uns über Erfolge für das deutsche Tennis freuen, ist es schmerzlich, dass sie nicht spielen können", sagt Meier.

Dennoch ist der Teammanager zuversichtlich, dass die Ratinger Tennis-Frauen auch ohne die Top-Spielerinnen gegen Stuttgart und auch gegen Bocholt gewinnen können. Schließlich sind mit der Schweizerin Stefanie Voegele und der Spanierin Maria-Teresa Torro-Flor immer noch zwei Spielerinnen im Team, die es bei den French Open bis in die zweite beziehungsweise dritte Runde geschafft haben.

Und auch die übrigen RTC-Spielerinnen haben bei ihren vier Liga-Siegen überzeugt - allen voran Tamara Korpatsch, die in ihrer ersten Bundesliga-Saison bei allen drei Einsätzen ihre Einzel gewann. "Das ist für einen Bundesliga-Neuling eine tolle Bilanz. Ob sie morgen auch spielt, werden wir noch entscheiden", sagt Meier.

Egal, wie das Spiel gegen Stuttgart morgen nun ausgeht, am letzten Spieltag am Sonntag, 8. Juni ab 11 Uhr in Bocholt, kommt es zum dritten Mal in Folge zum großen Finale zwischen dem RTC und dem aktuell punktgleichen Tabellenzweiten und Meister Fidona Bocholt, der morgen gegen den Dritten Blau-Weiß Berlin ran muss. "Ich hoffe, dass die Bocholter das gleiche Problem haben wie wir und ihre Top-Leute auch nicht auf den Platz bekommen. Zumindest Anna-Lena Grönefeld ist noch in Paris im Mixed dabei. Dann sind beide Teams gleich stark und es kann ein offenes Spiel um den Titel geben", sagt der Ratinger Teammanager.

Die Hoffnung, es auch gegen ein stärkeres Bocholter Team zu schaffen, sei aber durchaus berechtigt. "Vor zwei Jahren haben wir mit einem deutlich schwächeren Team auch nur knapp gegen Bocholt verloren", sagt Meier.

(RP)
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