Heiligenhaus Feuerwehr warnt vor Hitzegefahren

Dürre bringt auch Einsätze mit sich, die sich durch umsichtiges Verhalten aller vermeiden ließen.

 2018 brannten an der Friedhofsallee rund 2500 Quadratmeter Feld. Wind fachte die Flammen immer wieder an.

2018 brannten an der Friedhofsallee rund 2500 Quadratmeter Feld. Wind fachte die Flammen immer wieder an.

Foto: RP/Feuerwehr Heiligenhaus

Schon vor Wochen machte Förster Hannes Johannsen darauf aufmerksam: Die Hitzeschäden des vergangenen Jahres sind im Wald längst nicht auskuriert. Im Gegenteil. Das Förster-Team zieht in den Kampf gegen Borkenkäfer, aufwändige Neuanpflanzungen sind schon darauf ausgerichtet, künftige Trockenperioden besser ausgleichen zu können. Nach Johannsens Beobachtung müsste es wochenlang regnen, um auf den Feuchtigkeitsstand vergangener Jahre zu kommen. Aber davon ist die Großwetterlage derzeit weit entfernt. Das ruft die Feuerwehr auf den Plan. Die Experten geben Tipps: Was tun, was lassen bei großer Hitze?

Seit mehreren Tagen nimmt Hitze allenfalls einmal kurzfristig ab: Vorausgesagte Temperaturen bis zu 33 Grad und anhaltende Trockenheit sorgen vor allem für ein erhöhtes Waldbrandrisiko. Im Moment ist die anhaltende Hitze eine große Belastung für jeden: Der Deutsche Wetterdienst warnt weiter vor starker Hitze - am kommenden Montag bis zu 33 Grad. „Das Risiko für Wald-, Wiesen- und Flächenbrände nimmt stark zu, es wird voraussichtlich jeweils die zweithöchste Warnstufe für Wald- und Wiesenbrände erreicht“, erklärt Feuerwehrsprecher Nils Vollmar.

Durch die Trockenheit kann es nicht nur im Wald schneller brennen – auch trockene Wiesen, Sträucher oder Felder sind betroffen. Die Feuerwehr ist für all diese Einsätze gerüstet. Doch auch die Bürger der Stadt können dafür sorgen, dass es erst gar nicht zu solchen Einsätzen kommt.

„Wenn sich jeder umsichtig verhält, können viele Einsätze vermieden werden. Glasflaschen und glimmende Zigaretten gehören nicht im Wald entsorgt. Durch Glutreste oder den Brennglaseffekt sorgt dieser Müll schnell für ein Feuer. Wenn jeder auf solche Dinge achtet und seinen Müll nicht in der Natur entsorgt, fahren wir ein paar Einsätze weniger“, so Vollmar weiter. Eine Erfahrung des Vorjahrs: Im Juli 2018 kam es auf einem Feld an der Friedhofsallee zu einem Flächenbrand auf rund 2500 Quadratmetern. „Die Trockenheit und der Wind trieben das Feuer schnell voran.“

Die dauerhafte Hitzebelastung ist für die Feuerwehrleute anstrengend. Vollmar erläutert: „Die Einsatzkräfte sind bei Brandeinsätzen mit dicker Schutzkleidung und mit Atemschutzgeräten ausgerüstet - nach spätestens fünf Minuten sind die Kräfte durchgeschwitzt, auch wenn Sie im Zweifelsfall noch keinen Handschlag getan haben. Viel trinken hilft hier viel.“ Aber auch für die Bürger, gerade für Kinder und Senioren, ist die Hitzewelle belastend.

Die Checkliste der Feuerwehr mit Tipps: Besonders gefährdet durch die heißen Tage sind ältere Menschen und Kinder: Achten Sie auf Ihre Mitmenschen, die nicht selbst für sich sorgen können. Lassen Sie weder Menschen noch Tiere in abgestellten Fahrzeugen eingeschlossen – auch nicht für kurze Zeit.

Die tägliche Trinkmenge sollte bei gesunden Menschen mindestens drei Liter betragen.

Vermeiden Sie möglichst pralle Sonne und Mittagshitze.Grillen Sie in der Natur nur auf dafür ausgewiesenen Plätzen.

Respektieren Sie Verbote (zum Beispiel in Waldbrand gefährdeten Gebieten) und werfen Sie keine brennenden Zigaretten weg. Achtlos entsorgte Flaschen können durch den Brennglaseffekt in Wald und Flur Brände entfachen.

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