Heiligenhaus FDP sucht einen neuen Bahnanschluss

Die Freien Demokraten wollen am Runden Tisch eine offene Diskussion, auch über Streckenoptionen.

 Den ehemaligen Bahnhof Heiligenhaus und die Gleise gibt es noch, doch hier hat schon lange kein Personenzug mehr gehalten.

Den ehemaligen Bahnhof Heiligenhaus und die Gleise gibt es noch, doch hier hat schon lange kein Personenzug mehr gehalten.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Derzeit werden so manche Wunschlisten geschrieben. Ein Wunsch, der in Heiligenhaus nicht nur bei Politikern immer wieder auf solchen Listen steht, ist die (Wieder-)Anbindung an das Schienennetz der Region und den öffentlichen Personennahverkehr.

Nun wagt die Heiligenhauser FDP den Vorstoß und will wissen, welche Schritte erforderlich seien, um in eine Vorplanung einsteigen zu können. „Die Verwaltung sollte auf den Kreis und das Land zugehen und das Gespräch mit Fach-Verbänden suchen, um damit weitere Schritte zielgerichtet einzuleiten“, heißt es in einer Mitteilung der Freien Demokraten. Anschließend solle ein Runder Tisch helfen, die Diskussion zu konkretisieren und weiter voranzutreiben.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt, der am nächsten Dienstag tagt, wollen sie den (Wieder-)Anschluss an das Schienennetz anschieben. Gründe dafür sehen sie dabei einige: Heiligenhaus sei eine Stadt der vielen Pendler, die täglich zu ihrer Arbeitsstätte oder dem Hochschulstandort ein- und auspendeln, und auch mit dem entstehenden Innovationspark werde deren Anzahl sich noch erhöhen. „Um die Attraktivität der Ansiedlung deutlich zu steigern, ist eine schienengebundene Anbindung erforderlich. Heiligenhaus steht hier im Wettbewerb mit anderen Gewerbegebieten in direkter Nachbarschaft, die diese Voraussetzungen erfüllen“, argumentiert Hans Lotz, der für die Freien Demokraten im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt sitzt.

Schon wegen der im Rat beschlossenen Klimaschutzziele sei es wichtig, den ÖPNV attraktiver zu gestalten. Eine Fokussierung einzig und allein auf Busverbindungen könne keine Lösung sein. Im Vergleich zum Schienenverkehr sei der Bus weniger komfortabel und genauso von Staus betroffen, wie der Autoverkehr. „Richtig attraktiv wird der ÖPNV nur auf der Schiene“, sagt Jochen Nospickel, der für die Liberalen ihren Arbeitskreis „Schienenanbindung“ koordiniert.

Vor zwei Jahren hatte auch der ehemalige Bürgermeister und derzeitige NRW-Staatssekretär Jan Heinisch eine Reaktivierung der Angertalbahn für Personennahverkehr ins Spiel gebracht. Nun stellt die FDF fest, dass die Diskussionen bisher wenig konkret und folgenlos geblieben seien. Sie möchte jetzt den Gesprächsraum öffnen und über mehr als nur die Reaktivierung der Niederbergbahn oder Angertal-Bahn (siehe Infobox) für den Personenverkehr sprechen und regt an, über weitere Alternativen bei Streckenführung und Verkehrssystem nachzudenken: Beispielsweise eine fahrende Hochbahn, wie an der TU Dortmund oder dem Düsseldorfer Flughafen.

„Die Anbindung des Stadtgebietes, als Mittelpunkt im „Regionendreieck“ (Düsseldorf/Rheinland, Wuppertal/Bergisches Land, Essen/Ruhrgebiet) wird durch einen schienengebunden Personennahverkehr verbessert und Heiligenhaus attraktiver für Pendler und Besucher sowie für Gewerbe und Einzelhandel“, so der Fraktionsvorsitzende Volker Ebel.

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