Handball SG Ratingen sendet mit einem Kantersieg ein Signal an die Liga

Ratingen · Bereits zur Halbzeit ist die Partie der Handball-Regionalliga bei der TSV Bonn mit dem 21:11 für die SG Ratingen entschieden, die Gäste gewinnen am Ende 41:30. Kapitän Alexander Oelze will das aber nicht zu hoch hängen, zu oft sei sein Team bislang unter den eigentlichen Möglichkeiten geblieben.

 Mit zwölf Treffern der beste Werfer der SG Ratingen in Bonn: Sam Schäfer.

Mit zwölf Treffern der beste Werfer der SG Ratingen in Bonn: Sam Schäfer.

Foto: Fries, Stefan (frs)

Es hatte gehakt in der Offensive der SG Ratingen. Nur einmal in sieben Spielen der Handball-Regionalliga hatte sie die Marke von 30 Toren geknackt, beim 34:24-Heimsieg über BTB Aachen am zweiten Spieltag. Danach taten sich die Ratinger schwer, spielten einmal remis, kassierten drei Niederlagen und gewannen nur noch einmal, sie rutschten auf Tabellenplatz elf ab. Für ein Team, das Meister werden will, stimmten da Anspruch und Wirklichkeit so gar nicht.

Doch dann kam dieser Samstagabend bei der TSV Bonn. Die Hausherren, zuvor mit 8:6 Punkten als Sechster klar vor der SG platziert, hatten keine Chance – bereits zur Pause war die Partie beim Stand von 21:11 für die Gäste entschieden, sie gewannen am Ende völlig ungefährdet 41:30. Es ist das erste Mal in der laufenden Saison, das ein Team die Marke von 40 Treffern geknackt hat. Ein deutliches Signal an die Liga, die SG nicht zu früh abzuschreiben.

Bester Werfer der Gäste in Bonn war Sam Schäfer mit zwölf Toren. Der Rechtshänder nutzte im rechten Rückraum die Lücken, die in der Bonner Abwehr durch die offensive Manndeckung gegen Ratingens Spielmacher Alexander Oelze entstanden. Der beschrieb: „Bonn hat die ganze erste Halbzeit mit dem siebten Feldspieler gespielt, wir haben das aber gut verteidigt und sind Gegenstöße und die Zweite Welle gelaufen. Wir hatten da generell mit Thomas Bahn auf der Mitte ein gutes Tempo drin.“ Oelze deckte wieder halblinks, aus der Zweiten Welle übernahm Bahn die Mittelposition. „Da haben wir viele einfache Tore gemacht“, freute sich Kapitän Oelze, dessen Team schnell 9:2 führte und den klaren Vorsprung durchgängig hielt.

So konnte es die SG auch verkraften, dass in Etienne Mensger in der zweiten Halbzeit der einzige Linkshänder ausfiel, nachdem er im Gegenstoß umgeknickt war. Mit sieben Rechtshändern spielten die Ratinger die Partie zu Ende und konnten am Ende noch durchwechseln.

Tabellarisch hatte der Kantersieg natürlich ebenfalls Auswirkungen, die Ratinger arbeiteten sich auf Rang acht vor und stehen nun direkt hinter Bonn. Da Spitzenreiter TuS Opladen mit der 27:28-Heimniederlage gegen Aufsteiger HC Weiden zum zweiten Mal in Folge verlor, hat die SG den Rückstand auf fünf Punkte verkürzt. Allerdings hielt sich der TV Korschenbroich schadlos, gewann gegen die HSG Siebengebirge deutlich mit 29:18 und ist mit der besten Offensive Tabellenführer. Die SG liegt mit dem nun zweitbesten Angriff sechs Zähler zurück – im ersten Match des Neuen Jahres treten die Ratinger am 11. Januar in Korschenbroich an und können da den Rückstand weiter reduzieren, sofern sie die drei Ligaspiele bis dahin gewinnen. Möglich ist das – das Signal, das die SG in Bonn gesendet hat, ist in jedem Fall ein deutliches.

Oelze wollte davon allerdings nichts wissen: „Wir sind weit davon weg, irgendwelche Ansagen an die Liga machen zu können“, sagte der SG-Kapitän und ergänzte: „Dafür waren die vorherigen Spiele zu schlecht. Auch wenn es blöd klingt: Wir müssen uns auf unsere Leistung konzentrieren und von Spiel zu Spiel gucken. Wir sind bisher deutlich unter unseren Möglichkeiten geblieben. Wir müssen unser Ding jetzt bis zum Ende des Jahres durchziehen. Ich hoffe, das Spiel in Bonn war ein Schritt in die richtige Richtung.“

SG: Schmidt (1. bis 50. Minute, 1 Tor), Karmaat (ab 50.) – Funke (3), Schäfer (12), Bauer, Nitzschmann (5), Schnitz, Oelze (7), Mergner (2), Mensger, Lazarov (6/1), Bahn (3), Ditzhaus (2).

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