Inteview mit Erhard Raßloff „Die Ehrenamtskarte lohnt sich“

Raßloff · Der Mitarbeiter der Freiwilligenbörse möchte Ehrenamtler in der Stadt ermutigen, die Karte zu beantragen. Sie ermöglicht eine Reihe von Vergünstigungen.

 Wenn es um das Ehrenamt in Ratingen geht, steht Erhard Raßloff (r.) stets in vorderer Reihe.

Wenn es um das Ehrenamt in Ratingen geht, steht Erhard Raßloff (r.) stets in vorderer Reihe.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Ehrenamtskarte bietet eine ganze Reihe von Vergünstigungen für die Menschen, die sich ehrenamtlich in den Dienst des Nächsten stellen. Doch viele Ratinger haben noch gar keine beantragt, weil sie sie nicht kennen. Wie man sie beantragt und wer sie bekommt, darüber haben wir mit Ehrenamtsexperten Erhard Raßloff von der Miteinander.Freiwilligenbörse gesprochen.

Wie viele Ratinger engagieren sich ehrenamtlich?

Raßloff Da das Spektrum des ehrenamtlichen Engagements sehr groß ist, es reicht von der nachbarschaftlichen Hilfe bis zum professionellen Einsatz zum Beispiel bei den Notfallseelsorgern, lässt sich die Zahl nicht absolut bestimmen. Die Statistik sagt, dass 19,3 Prozent der Bevölkerung ihre Freizeit ehrenamtlich einsetzen. Das sind in Ratingen dann ca. 18.000 Personen. Dabei sind die Freiwilligen, die nicht verbandlich gebunden sind, nicht berücksichtigt.

Was ist der Hintergrund der Ehrenamtskarte?

Raßloff Die Ehrenamtskarte wurde vor zwölf Jahren in NRW und vor elf Jahren in Ratingen eingeführt. Vorrangig dient die „goldene Karte“

der Anerkennung und Würdigung des ehrenamtlichen Engagements. In zweiter Linie können Engagierte Vergünstigungen in allen teilnehmenden Städten in ganz NRW erhalten.

Wer kann in den Genuss der Ehrenamtskarte kommen?

Raßloff Alle freiwillig Engagierten, die bereits mindestens ein Jahr unentgeltlich tätig sind und fünf Stunden in der Woche beziehungsweise 250 Stunden im Jahr leisten, können diese Karte erhalten. Die Karte ist dann zwei Jahre gültig und muss dann neu beantragt werden.

Wie kann die Karte beantragt werden?

Raßloff Wer die genannten Voraussetzungen erfüllt, stellt einen Antrag bei dem EAK-Team der Miteinander.Freiwilligenbörse Ratingen e.V.. Dieser Antrag kann von der Homepage www.freiwilligenboerse-ratingen.de runtergeladen werden. Der Antrag kann sowohl von den Engagierten als auch durch die Vereine gestellt werden.

Welche Vergünstigungen gibt es?

Raßloff Die EAK eröffnet die Möglichkeit, die vielfältigen Vergünstigungen in NRW in Anspruch zu nehmen. Diese sind auf der Homepage des Landes NRW www.engagiert-in-nrw.de/ehrensache stadtgenau zu finden. Im Augenblick gibt es 4642 Vergünstigungen in unserem Land. In Ratingen fokussieren sich die Angebote besonders auf städtische Angebote, wie Freizeiteinrichtungen, VHS und Kultur. Seit einiger Zeit gibt es eine App „Ehrensache.NRW“, die kostenlos installiert werden kann. Auch dort gibt es auf schnellem Weg Informationen zu den Vergünstigungen in NRW.

Warum entscheiden sich vergleichsweise Wenige für einen Antrag?

Raßloff Obwohl es die Ehrenamtskarte in Ratingen seit über zehn Jahren gibt, wurden bisher nur 1732 Karten ausgestellt, von denen im Augenblick noch 371 gültig sind. Ich gehe davon aus, dass diese Möglichkeit der Anerkennung noch immer nicht bekannt genug ist. Natürlich gibt es auch viele Freiwillige, die im Stillen Gutes tun und diese Anerkennung nicht in Anspruch nehmen möchten. Ich kann nur an alle Berechtigten appellieren, diese Möglichkeit der Anerkennung zu nutzen. Es lohnt sich!

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