Bürgerbusverein Wenige nutzen Bürgerbus kostenlos

Radevormwald · Die ehrenamtlichen Fahrer werben für das Angebot des Bürgerbusvereins.

 Norbert Bisterfeld (l.) und Erhard Hombrecher vom Radevormwalder Bürgerbusverein warten auf Fahrgäste – leider vergeblich.

Norbert Bisterfeld (l.) und Erhard Hombrecher vom Radevormwalder Bürgerbusverein warten auf Fahrgäste – leider vergeblich.

Foto: Flora Treiber

2019 ist für den Bürgerbusverein nicht optimal gestartet. Die Zahlen der Fahrgäste kommen nicht an den üblichen Schnitt ran. Der Vorsitzende Uwe Orzeske will mehr Aktionen anbieten, um auf die Fahrten aufmerksam zu machen. Am Samstag durften Interessierte den Bürgerbus kostenfrei nutzen. „Ich hoffe, dass einige neue Fahrgäste die Möglichkeit nutzen, um unsere Linien kennenzulernen und sich selber ein Bild zu machen. Wir müssen bekannter werden“, sagte Orzeske. Seine Hoffnungen wurden enttäuscht, denn neue Gesichter hat der ehrenamtliche Fahrer Norbert Bisterfeld nicht gesehen. Auf den fünf Touren begrüßte er zehn Fahrgäste. „Es waren die Menschen, die jeden Samstag mitfahren. Neue Gäste haben wir nicht erreicht“, sagte er. Bisterfeld fährt seit drei Jahren ehrenamtlich.

Die Begegnung mit den meist älteren Fahrgästen macht ihm Spaß. „Von den Menschen kommt sehr viel zurück. Sie sind dankbar, dass man ihnen beim Ein- und Aussteigen hilft und auch mal die Einkäufe bis zur Haustür trägt.“ Die Ehrenamtler sind für die meisten Senioren Retter des Alltages, denn sie ermöglichen selbstständiges Einkaufen und helfen, Kontakte zu Gleichaltrigen zu knüpfen. „Im Bürgerbus entstehen Freundschaften. Hier haben sich Menschen kennengelernt, die sich immer noch gegenseitig besuchen.“ Erhard Hombrecher hat erlebt, dass einige regelmäßige Fahrgäste gestorben sind. Neue Fahrgäste sind nicht nachgekommen. „Wir bewegen fast ausschließlich Senioren. Vielleicht müssen wir noch mehr Werbung machen, um neue Fahrgäste zu erreichen.“ In einem guten Monat fahren 500 Gäste mit dem Bürgerbus – und diese Zahl will der Verein auch wieder erreichen. „In diesem Jahr lagen wir oft unter 500. Finanziell ist das für uns kein Problem, aber es macht keinen Spaß, einen leeren Bus durch die Stadt zu fahren, und außerdem wollen wir an die Umwelt denken. Je ausgelasteter der Bus ist, umso besser“, sagt Hombrecher.

Der Bürgerbusverein hat zwei Busse und fährt auf vier Linien, die den Stadtkern sowie Hahnenberg, Honsberg und die Wupperorte anfahren. Nach den Erfahrungen von Hombrecher ist besonders der „Wupper-Blitz“ schlecht ausgelastet. „Manchmal verstehe ich das nicht. Die Menschen klagen über wenig Mobilität und darüber, dass sie nicht rauskommen, aber unser Angebot wird schlecht genutzt.“ Eine Fahrt kostet mit einem Einzelticket 1,80 Euro und mit einem Viererticket 1,70 Euro.

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