Werkstattgespräch der Jungen Union in Radevormwald Mehr Emotionen für Europa zeigen

Die Junge Union erreichte mit ihrem Werkstattgespräch viele Menschen. NRW-Minister Stephan Holthoff-Pförtner wünscht sich für die Zukunft, dass Europa wieder zu einer Herzensangelegenheit werde.

 Beim Werkstattgespräch der Jungen Union hielt  Stephan Holthoff-Pförtner, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes NRW, das Impulsreferat.   Foto: Jürgen MOll

Beim Werkstattgespräch der Jungen Union hielt  Stephan Holthoff-Pförtner, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes NRW, das Impulsreferat. Foto: Jürgen MOll

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Was bedeutet Europa für jeden Einzelnen und warum ist die Europawahl am kommenden Sonntag so wichtig? Diesen Fragen widmete sich das Werkstattgespräch der Jungen Union (JU) Radevormwald unter dem Motto „Dein Europa – Deine Ideen“ am Freitagabend. Zu der Veranstaltung kamen zahlreiche Politikinteressierte in das Foyer des Bürgerhauses.

Dejan Vujinovic, Stadtverbandsvorsitzender der JU, hatte es geschafft, Radevormwald zu mobilisieren. „Unsere Werkstattgespräche sind immer erfolgreich und gut besucht. Dass das heute wieder so ist, macht mich natürlich stolz“, sagte er. Der engagierte Kommunalpolitiker begrüßte den Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen, Stephan Holthoff-Pförtner.

Der Politiker hatte sich auf den Weg nach Radevormwald gemacht, um einen Impulsvortag über Europa zu halten und fesselte seine Zuhörer mit einer ehrlichen Rede. „Politiker sprechen davon, dass die Europawahl eine Richtungswahl ist, aber warum ist das so? Europa wird seit seiner Gründung kritisch begleitet, aber die aktuellen Herausforderungen sind ernst und ein vielschichtiges Thema“, sagte Holthoff-Pförtner.

Für ihn ist Europa viel mehr als ein Zusammenschluss aus wirtschaftlichen Gründen. Der europäische Zusammenhalt sei der wesentliche Grundgedanke, und der gelte in Zukunft wieder mit mehr Emotionen und Stolz gefüllt zu werden. „Europa hat keine Bilder mehr. In den Anfängen von Europa sind historische Bilder entstanden. Die Freundschaft zwischen Adenauer und De Gaulle zum Beispiel oder das Engagement von Helmut Kohl“, nannte er Beispiele.

 Holthoff-Pförtner war über Jahrzehnte der Anwalt von Helmut Kohl. Um Europa-Kritiker wieder zu Europa-Enthusiasten zu machen, müssten mehr Emotionen fließen, mehr Zusammenhalt entstehen. „Europa braucht Bilder, einen gemeinsamen Gedanken, ein gemeinsames Lied.“ Die größten Herausforderungen der EU sieht der Minister im Kampf gegen den Terror, in der Migration, der Wirtschaft, der Bekämpfung des Klimawandels sowie in dem EU-Austritt des Vereinigten Königreiches.

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Foto: RP/Ferl, Martin

„Es gibt innere und äußere Gegner Europas. Alle Mitgliedsländer brauchen gemeinsame Werte und ein einheitliches EU-Recht, an das sich auch alle halten.“ Den Begriff des Europas der unterschiedlichen Geschwindigkeiten fand Holthoff-Pförtner schwierig. „Der Ausdruck impliziert, dass alle Länder die gleichen Ziele haben, diese nur zu anderen Zeitpunkten erreichen. Das stimmt leider nicht“, sagte er. Für die Zukunft Europas wünscht sich der Minister mehr Herzblut. „Europa muss wieder eine Herzensangelegenheit werden, die Visionen formuliert und diese verfolgt.“ Nach seinem Impulsvortag freute sich Stephan Holthoff-Pförtner darauf, über Europa ins Gespräch zu kommen. Vor der Veranstaltung hatten die Teilnehmer des Werkstattgesprächs auf kleinen Zetteln ihre Assoziationen mit Europa festgehalten. Freundschaft, Reisefreiheit, Pressefreiheit, soziale Gerechtigkeit und freie Wirtschaft waren die Themen, die von den meisten als bedeutend angesehen wurden. „Wir wollen eine Plattform für einen offenen Austausch sein und Fragen beantworten, die uns alle bewegen“, sagt Vujinovic zu Beginn. Der jedenfalls machte wieder Lust auf ein starkes Europa.

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