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Blickpunkt Wirtschaft in Radevormwald „life-ness“ verzeichnet ein deutliches Umsatzplus

Radevormwald · Das Freizeit-Center an der Kottenstraße erfreut sich bei Radevormwaldern, aber auch vielen Gästen aus der näheren und weiteren Umgebung weiterhin großer Beliebtheit. Publikumsmagnet bleibt das Nessi-Kinderland. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, bedarf es weiterer Investitionen.

 Mit mehr als 5000 Quadratmetern Gesamtfläche zählt das Freizeitcenter „life-ness“ zu den größten Einrichtungen seiner Art im Oberbergischen Kreis. Das vergangene Jahr schloss die Einrichtung mit einem deutlichen Umsatzplus ab.

Mit mehr als 5000 Quadratmetern Gesamtfläche zählt das Freizeitcenter „life-ness“ zu den größten Einrichtungen seiner Art im Oberbergischen Kreis. Das vergangene Jahr schloss die Einrichtung mit einem deutlichen Umsatzplus ab.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Personalengpässe im Freizeit-Center „life-ness“ gehören vorerst der Vergangenheit an. Wie Geschäftsführer Ronald Eden berichtet, sei er trotz Fachkräftemangels derzeit in der glücklichen Lage, drei Fachangestellte für Bäderbetriebe sowie drei Saunameister zu beschäftigen. „Das ist richtig gut. Außerdem hat ein Fachangestellter auch eine Ausbildergenehmigung, so dass wir in diesem Team ein hervorragendes Fundament haben, um uns künftig auch weiter zu entwickeln“, sagt Eden.

Das Freizeit-Center an der Kottenstraße sei im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gut gewachsen und verzeichnete im elften Jahr seines Bestehens ein deutliches Umsatzplus. „Und das, obwohl wir die Öffnungszeiten reduziert haben“, berichtet er.

Wachstumstreiber bleibt das Nessi-Kinderland, durch das auch der Gastronomie-Umsatz gestiegen ist. Aber das „life-ness“ stößt da mittlerweile auch an seine natürlichen Grenzen. „Wir spielen in einer Liga, in der wir die Halle eigentlich nur noch vergrößern könnten“, sagt Eden. Das sei aber nicht geplant, weil der Hauptfokus auf dem Schwimmbad liege. Wenngleich das Bad und die Sauna nur ein kleines Plus verzeichnen, ebenso der Fitness- und Gesundheitsbereich.

 Geschäftsführer Ronald Eden ist sehr zufrieden, sieht aber auch weiterhin noch „Luft nach oben“.

Geschäftsführer Ronald Eden ist sehr zufrieden, sieht aber auch weiterhin noch „Luft nach oben“.

Foto: Joachim Rüttgen

„Am Schwimmbad hängt viel dran, wir haben eine gute Schulschwimmstatistik, aber noch Luft nach oben“, sagt Eden. Das liege aber auch an der inhaltlichen Ausrichtung des Sportunterrichts an den Schulen. Es gebe aber bereits Anfragen, dass der Schwimmsport wieder mehr Bedeutung im Sportunterricht bekommen soll, vor allem für die achten bis elften Klassen. „Wir sind da um weiteren Wachstum bemüht. Beide großen Vereine in Rade, der TSV und die DLRG, sind unsere Kunden“, sagt Eden. Die Situation für die Vereine im „life-ness“ sei komfortabel, schließlich stünden der Montag und der Donnerstag einzig und allein dem Vereinsschwimmen zur Verfügung, öffentliches Schwimmen findet dann nicht statt. „Unsere Hoheitsaufgabe bleibt das Schulschwimmen, gefolgt vom Vereinsschwimmen und dem öffentlichen Schwimmen. „Unsere Daseinsberechtigung ist das Schwimmen“, betont Eden.

Deshalb laufen derzeit auch zwei Anträge zur Modernisierung und Sanierung des Sportbeckes und für ein separates Lehrschwimmbecken – ganz klassisch rechteckig, mit schiefer Ebene und einer anderen Temperatur. Außerdem wünscht sich Ronald Eden spezielle Umkleiden fürs Schul- und Vereinsschwimmen. Bislang ist nicht klar, ob die Projekte tatsächlich gefördert werden. „Wir stehen da in einem harten Wettbewerb zu allen anderen Maßnahmen der Stadt“, berichtet der Bädermanager, der deshalb immer auf der Suche nach weiteren Fördermitteln ist. Der erste Baustein (Sportbecken) umfasst immerhin 1,8 Millionen Euro, der Modernisierungsbedarf sei aber auch enorm, immerhin sei das Becken bereits 31 Jahre alt. „Der Gesellschafter hat uns aber deutlich signalisiert, dass ohne Förderung keine Realisierung möglich ist“, sagt er. In NRW gebe es zwar viele Förderprogramme, die aber allesamt überlaufen sind. Der Investitionsstau in der Bäderlandschaft ist brutal“, betont Eden. Dennoch sieht er Potential für weiteres Wachstum im „life-ness“ in allen Bereichen. Auch den bestens ausgestatteten Seminarraum mit 100 Quadratmetern würde Eden gerne noch häufiger vermieten – in Verbindung mit der Gastronomie sei der Raum für bis zu 50 Personen auch bestens geeignet für Fortbildungen, Seminare oder Jubiläums- und Geburtstagsfeiern. „Mittlerweile hat uns auch die Rader Politik entdeckt und nutzt den Raum“, berichtet Eden. Da spüre er, dass das „life-ness“ mittlerweile Standortfaktor für Radevormwald sei. Immerhin 150.000 Menschen besuchen pro Jahr im Schnitt das Freizeit-Center – und das bei gut 23.000 Einwohnern. Gerade das erweiterte Wellness-Angebot mit Massagen habe für einige Neukunden gesorgt. „Von Freitag bis Sonntag haben wir halt eine ganz andere Aufenthaltsqualität als von Montag bis Donnerstag“, sagt Marzena Weinlich, zuständig für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Empfang und Service, Gastronomie und das Kinderland.

Verstärken möchte das „life-ness“ künftig die eigenen Schwimmkurse im Kinderbereich. Außerdem sei der Digitalisierungsanspruch enorm. So sind die Anmeldeverfahren für den Gesundheits,- Fitness- und Rehasportbereich komplett digitalisiert worden. Mitgliedsverträge werden auf dem Tablet unterschrieben und per E-Mail verschickt. „Eine papierlose Zukunft“, sagt Eden.

Zurzeit arbeitet das „life-ness“ im Hintergrund und für Kunden nicht sichtbar an einem digitalen Büroarchiv, an digitaler Qualitätssicherung und digitalem Arbeitsschutzmanagement. Eine stärkere Nutzung wünscht sich Eden für die E-Bike-Ladestation vor dem Haus, außerdem für die Ladestationen für Elektro-Autos auf dem Parkplatz. Um sich energetisch noch weiter zu entwickeln, bliebe nur noch die Photovoltaik, wofür zumindest das Dach auf dem Neubau geeignet sei. Hierfür müsste es aber eine Grundsatzentscheidung geben.

Auch die grundsätzliche Erweiterung des Grundstücks in Richtung Spielplatz sieht Eden als Option. Auch zusätzliche Parkplätze brauche das „life-ness“ dringend, außerdem vielleicht eine Freifläche für die Schwimmgäste, ähnlich der Fläche für die Saunabesucher.

„Größte Herausforderung sind die Investitionen, denn mit Stillstand können wir im harten Wettbewerb nicht bestehen“, sagt Eden. Dabei wolle das Freizeit-Center auf keinen Fall ein Erlebnisbad werden. „Die Messlatte für die Zukunft liegt hoch“, meint der Geschäftsführer.

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