Jecke Zick in Radevormwald Tausende Jecken feiern ausgelassen
Radevormwald · Der Straßenkarneval in Radevormwald erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Schon vor dem Zug am Samstag gab’s auf dem Marktplatz und an der Kaiserstraße kein Durchkommen mehr.
Nach einer Schweigeminute um 14.11 Uhr, in der die Jecken in der Innenstadt im Gedenken an die Opfer aus Hanau innegehalten hatten, setzten sich die Wagen und Fußgruppen am Festplatz an der Uelfestraße in Bewegung.
Die Zugleiter Wilfried Betz und Björn Dmuß bahnten dem Zug direkt hinter der anführenden Polizei den Weg durch die Massen.
Der Straßenkarneval erfreute sich auch am Samstag wieder großer Beliebtheit – und schon vor dem Zug war auf dem Markt und der Kaiserstraße kein Durchkommen mehr.
Wenige Minuten vor dem Start des Zuges kletterte Heidi Scherer, Präsidentin der Ersten Großen Radevormwalder Karnevalsgesellschaft „Rot-Weiß“ (RKG) auf den Sprecherwagen am Schlossmacherplatz.
Auf dem Marktplatz ergriffen Isabell Houben und Pascal Prahl das Mikrofon. Die jungen Mitglieder der RKG sprangen für Mareike Betz-Dmuß ein, die in den vergangenen Jahren die Moderation übernommen hatte.
Gesellschaft leistete ihnen auf dem Sprecherwagen nicht nur das Wuppertaler Kinder-Prinzenpaar, sondern auch das Radevormwalder Dreigestirn. Prinz Martina Bisterfeld, Bauer Patricia Ebbinghaus und Jungfrau Simone Enneper herrschten vom Sprecherwagen aus über den Zug und grüßten die Rader Jecken.
Einen eigenen Gesellschaftswagen, der Teil des Zuges war, hatte das Dreigestirn dieses Jahr nicht. „Wir haben es leider nicht durch den TÜV geschafft“, sagt Isabell Houben. Der Stimmung tat das keinen Abbruch.
Als der Zug den Marktplatz erreichte, war die Freude groß. Die Fußgruppe der Kindertagesstätte Pusteblume war ganz vorne mit dabei. Die Eltern und Kinder lassen sich jedes Jahr ein kreatives Motto für den Zug einfallen und waren dieses Jahr mit „Baustelle nur für Kinder“ unterwegs. Der Zusammenhalt der Kita ist gut – und das war auf dem Zug deutlich zu sehen.
Gleiches gilt für den Wagen der Freiwilligen Feuerwehr Radevormwald. Die Kameraden, angeführt von Wehrführer Dietmar Hasenburg, waren als bunte Hydranten verkleidet und schmissen Unmengen an Kamelle in die Menge.
Zum Inventar des Karnevalzugs gehören mittlerweile auch die Fußgruppen aus Bergerhof und den Wupperorten. „Die Wilde 13“ fiel „aus dem Rahmen“ und setzte dieses Motto wie erwartet kreativ um. Die Freunde und Nachbarn schritten in Rokoko-Kostümen durch die Innenstadt und blickten, wie das Motto verrät, aus goldenen Rahmen.
Die Karnevalsgesellschaft „Rua Kapaaf“ nahm mit mehr als 80 Erwachsenen und Kindern am Straßenkarneval teil. Alle griffen das Motto des Sessions-Orden „Das Herz von Rua schlägt in den Dörfern“ auf.
Die Fußgruppe der Rua-Frauen war als elegante Froschköniginnen verkleidet und wurden vom dem Neye-Express begleitet, der die Kinder von „Rade integrativ“ durch die Innenstadt chauffierte.
Zu der Rua-Fraktion gehörten außerdem zwei große Wagen, auf denen Rua-Präsident Dirk Finger, Senatspräsident Thomas Lorenz sowie Bürgermeister Johannes Mans mitfuhren. Auf Einladung der KG Rua Kapaaf war auch die Tanzgarde der Dhünnsche Jecken Teil des Zuges.
Im Zusammenschluss aller Fußgruppen und Wagen stellten die Mitglieder von Rua Kapaaf die meisten Teilnehmer des Zuges.
Zu weiteren Teilnehmern zählten auch die Wagen- und Fußgruppen der Radevormwalder Stadtwerke, die Tanzgarde der RKG, die Piraten des Rader Turnvereins, die Raver der häuslichen Krankenpflege Banaszek, die evangelische Jugend mit dem Motto „Wir bleiben bunt“, der Fanfarencorps Halver sowie der Tuspo Dahlhausen in Zusammenarbeit mit dem „Hüpfburg-Event“.
Sie machten gemeinsam auf die Umgestaltung des Sportplatzes auf der Brede aufmerksam machten.
Der Zug 2020 war in Radevormwald etwas kleiner als sonst, aber dafür sehr kreativ und die Stimmung kaum steigerungsfähig.