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Reformierte Kirchengemeinde Radevormwald Ein neues Leben im Wald für den Christbaum

Radevormwald · Die reformierte Kirchengemeinde hat mit viel Unterstützung neue Tannen gepflanzt. 32 Familien haben sich an der Aktion beteiligt und ihre Weihnachtsbäume mit Ballen im Wald in Rädereichen eingepflanzt.

 Martin Schmidt (l.) und Wilhelm Osenberg vom Betriebshof Radevormwald standen den Familien beim Pflanzen der Bäume tatkräftig zur Seite.  foto: stadt    radevormwald

Martin Schmidt (l.) und Wilhelm Osenberg vom Betriebshof Radevormwald standen den Familien beim Pflanzen der Bäume tatkräftig zur Seite. foto: stadt radevormwald

Foto: Stadt Radevormwald

Einige Familien aus Radevormwald haben sich für das vergangene Weihnachtsfest für einen Tannenbaum im Topf entschieden. Nachdem die reformierte Kirchengemeinde dazu aufgerufen hate, die Weihnachtsbäume im neuen Jahr einzupflanzen und sich damit für den Umwelt- und Naturschutz einzusetzen, folgten dieser Idee nicht nur private Haushalte. Auch die Stadtverwaltung hat insgesamt fünf Tannenbäume mit Wurzelballen gekauft, die über die Festtage in Schulen und im Rathaus standen.

In der vergangenen Woche wurden diese Bäume nun in Rädereichen eingepflanzt. In dem Wald der reformierten Kirchengemeinde mussten in den vergangenen Monaten zahlreiche Fichten gefällt werden, nachdem sie durch den Befall von Borkenkäfern abgestorben waren. „Wir haben uns innerhalb der Gemeinde immer wieder mit Umweltthemen beschäftigt. Nicht nur in der Jugendarbeit, sondern auch bei unseren Kaffee-Treffen haben wir über Umwelt und Nachhaltigkeit gesprochen“, sagt Pfarrer Dieter Jeschke. Respektvoll mit den Ressourcen der Natur umzugehen, hat er sich nicht nur persönlich zur Aufgabe gemacht. „Das Thema ist für die Gemeinde immer wichtiger geworden. So ist auch die Idee zu der Aktion Tannenbäume für Rädereichen entstanden. Die meisten Menschen handeln aus Bequemlichkeit, aber wir konnten sie zu einer Aktion motivieren.“

Dank der Hilfe von Leo Ortmans, dem Inhaber von Blumen Busch, wurden im Vorfeld Löcher zum Einpflanzen der jungen Nordmann-Tannen vorbereitet. Eigentlich sollte in dem Wald in Rädereichen eine große Pflanzaktion mit allen Freiwilligen stattfinden, aber aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Bäume an vier verschiedenen Tagen eingepflanzt, damit sich keine großen Gruppen auf der Pflanzfläche bilden.

Die letzten Bäume fanden vergangenen Samstag ihren neuen Platz in der Erde im Wald. „Eine große Pflanzaktion wäre toll gewesen, aber die Stimmung war auch so von Mittwoch bis Samstag super. Die Familien haben ihre Tannenbäume mit sehr viel Begeisterung eingepflanzt. Besonders die Kinder waren euphorisch und stolz. Manche haben ihrem Baum sogar eine Schleife umgebunden, damit sie ihn später besuchen können und dann auch wiedererkennen“, sagt Dieter Jeschke. Dem Pfarrer der Kirchengemeinde hat die Aktion viel Spaß gemacht. Für ihn war die große Resonanz auch eine Bestätigung. „In dieser Zeit, die von Einschränkungen geprägt ist, haben Familien es sehr genossen, sich zu engagieren und gemeinsam etwas zu unternehmen.“ Besonders eindrücklich war die Pflanzaktion für alle Teilnehmer, weil bereits 100 Meter weiter die Fällungen weiterer Tannen fortgesetzt werden musste. „Wir haben zu der Zeit Bäume gepflanzt, in der weitere gefällt wurden. Das hat sich für alle richtig angefühlt.“

Ob die Tannenbäume in ihrem neuen Zuhause in Rädereichen angehen, werden die nächsten Monate zeigen. Bei dem Pflanzen der Bäume wurde auf genug Abstand geachtet, damit sich die Tannen gut entwickeln können ohne alten Bäumen Licht zu rauben.
Regina Hildebrandt, die Umweltbeauftragte der Stadt, befürwortet die Aktion der reformierten Gemeinde und findet die Beteiligung aus der Bevölkerung wichtig, um Umwelt- und Naturschutz zu fördern.

„Gemeinschaftliche Pflanzaktionen sind nicht nur für die Wälder gut, sondern rücken auch die Natur mehr ins Blickfeld. Deswegen haben wir uns auch mit fünf Bäumen an dieser Aktion beteiligt“, sagt sie. Die Idee eines Bürgerwaldes will die Umweltbeauftragte vorantreiben. „Ich könnte mir für die Zukunft vorstellen, dass wir in Radevormwald einen Bürgerwald anlegen, in dem nicht nur Tannen angepflanzt werden, sondern ein Mischwald gepflanzt wird, der klimastabil ist. Das wäre ein wertvolles Projekt für die Bürger und die Natur der Stadt“, sagt Regina Hildebrandt.

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