Workshop der reformierten Kirchengemeinde Wie man mit Sahnebonbons und Kaffee Likör macht

Radevormwald. · In die feine Kunst der Likör-Manufaktur entführte Regine Beuving die Teilnehmer des ersten Kräuterlikör-Workshops der reformierten Kirchengemeinde.

 Anne Wibbels (l.), Regine Beuving  (M.) und Silvia Hoffmann stellten auch Ouzo her. Die Zutaten: Wodka, Hagelzucker, Lakritztagetes. 

Anne Wibbels (l.), Regine Beuving  (M.) und Silvia Hoffmann stellten auch Ouzo her. Die Zutaten: Wodka, Hagelzucker, Lakritztagetes. 

Foto: Jürgen Moll

Es müssen ja nicht immer Schnittlauch, Dill und Petersilie im Hochbeet sein, dachte sich Pfarrer Dieter Jeschke zu Beginn des Jahres. „Warum nicht mal etwas für Liköre in unserem Unperfekt-Garten anpflanzen?“

Gedacht, gesagt, getan: Im Frühjahr wurden feine Minze und würzige Lakritztagetes gepflanzt, die nun, bei einem kurzweiligen Workshop am Wochenende den Weg vom Beet in die Flasche fanden.

Angeleitet von Kräuter- und Spirituosen-Kennerin Regine Beuving versuchten sich Silvia Hoffmann und Anne Wibbels in die feine Kunst der Likör-Manufaktur und staunten dabei nicht schlecht, wie einfach sich schöne Präsente für die anstehende Adventszeit zaubern lassen. „Zuletzt habe ich zu Hause Schlehenschnaps hergestellt, der aber nicht sehr gut gelungen ist“, verriet Hoffmann, während Beuving die ersten Vorbereitungen traf, Garn und Flaschen bereitstellte. Weil die gepflückten Schlehen noch keinen Frost abgekommen hatten – was für die Herstellung des Likörs wohl von großer Bedeutung ist – musste Hoffmann die blauen Steinfrüchte erstmal in den Gefrierschrank legen. Beim Einkochen dann, so die Vermutung der experimentierfreudigen Raderin, ließ sie die Früchte wohl zu lange im Topf, sodass der Likör am Ende eine viel zu bittere Note erhielt. „Ich freue mich heute auf neue Rezepte und bin sehr gespannt“, erklärte Hoffmann ihre Teilnahme.

Auch für Anne Wibbels war zu diesem Moment die Welt der Liköre eine Unbekannte. „Ich kenne mich da überhaupt nicht aus, finde es aber sehr interessant. Besonders gespannt bin ich auf den alkoholfreien Likör.“ Neben einem selbstgemachten Ouzo aus Lakritztagetes, Hagelzucker und ordentlich Wodka, sowie einem feinen Minzlikör, hatte Beuving nämlich auch einen köstlichen Karamelllikör aus Sahnebonbons, Kaffee und Rumaroma im Programm. Auch einen interessanten Vogelbeerenschnaps kreierten die Damen. Dafür hatte Beuving im Vorfeld die knallroten Vogelbeeren über Nacht in Kandiszucker eingelegt. „Das entzieht den Beeren das Wasser und macht sie haltbarer“, verriet die Fachfrau. Dann wurde schließlich alles in die Flaschen eingefüllt: Eine gute Portion Vogelbeeren, Zimt und Nelken sowie guter Cognac und fertig ist die selbstgemachte Spirituose.

Die Beeren in der Flasche, ähnlich wie der Strauch Lakritztagetes, mit dem groben Hagelzucker am Flaschenboden im selbstgemachten Ouzo, sorgten für einen echten Hingucker. Schleifchen um die Flaschen, Etikette darauf, fertig sind die tollen Präsente. „Jetzt für einige Stunden kühl stellen, bis sich Kristalle bilden und dann kann man die Liköre genießen“, äußerte Beuving erfreut. Ein wenig anstrengender zeichnete sich die Herstellung des alkoholfreien Karamelllikörs ab. Die Sahnebonbons ohne Mörser durch den engen Flaschenhals zu drücken, verlangte Kraft und Ausdauer, die Hoffmann eindrucksvoll unter Beweis stellte. Im Eiltempo bugsierte sie ein Bonbon nach dem nächsten durch die enge Öffnung, schüttete heißen Kaffee und Kaffeesahne hinein und schüttelte alles kräftig durch, bis eine cremefarbene Flüssigkeit zum Vorschein kam. „Sieht gut aus und riecht gut“, urteilte die Teilnehmerin zufrieden.

Einen nächsten Workshop hat Pfarrer Jeschke bereits im Sinn. Sobald die kleinen Trauben im Unperfekt-Garten reif sind, sollen sie zu Traubengelee verarbeitet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort