Museum für Asiatische Kunst in Radevormwald Die Kunst der Samurai am Rande der Stadt

Radevormwald · Martin Würfel führt Workshop-Teilnehmer im Asiatischen Museum die Kunst des Schwertkampf ein und vermittel ein Gefühl für diese japanische Tradition.

 „Das japanische Schwert in Theorie und Praxis“ – so lautete der Titel des Workshops, den Martin Würfel (h.l.) im Museum für Asiatische Kunst anbot.  Foto: Jürgen Moll

„Das japanische Schwert in Theorie und Praxis“ – so lautete der Titel des Workshops, den Martin Würfel (h.l.) im Museum für Asiatische Kunst anbot. Foto: Jürgen Moll

Foto: Jürgen Moll

Auf der Freilichtbühne im Museum für Asiatische Kunst werden nicht viele Worte verloren. Beinahe geräuschlos bewegen sich die Teilnehmer des Workshops mit ihren Holzschwertern. Ihre Fußsohlen scheinen über den Boden zu gleiten. Martin Würfel sieht genau hin. Er ist Meisterlehrer für das japanische Schwert. Er selbst führt die einschneidige, gebogene Klinge routiniert und sicher. Die meisten der Teilnehmer allerdings sind Anfänger.

Aber schnell bekommen sie am Samstagmittag ein Gefühl für die japanische Tradition. Statt wilder Ninja-Kämpfe, wie sie aus Filmen bekannt sind, stehen im Workshop ruhige, konzentrierte Bewegungen auf dem Programm. „Alles eine Sache der Übung und des Flows“, sagt der Bujinkan Shihan, der Meisterlehrer. Es sei eine Herausforderung für den Körper und den Geist, erklärt er den Teilnehmern. Das sei nicht unbedingt etwas Spirituelles, habe aber doch viel mit Konzentration zu tun.

„Ich wünsche mir, dass die Menschen ein Gespür für diese besondere Faszination und diese uralte Tradition bekommen“, erklärt Martin Würfel. Es gehe ihm nicht nur darum, erste Schritte und Bewegungen zu vermitteln. „Es geht mehr um ein grundlegendes Verständnis“, betont er und nimmt die Teilnehmer mit auf eine gedankliche Reise nach Japan, in die fremde Sprache, die Tradition der Samurai und die große Bedeutung des Schwertes.

Es ist ein respektvoller Umgang, den der Meisterlehrer den Schülern im Workshop lehrt. Gemeinsam nehmen sie Basisübungen aus dem Bujinkan Budo System in den Blick. „Vor allem aus den traditionellen Schulen der Togakure Ryum“, erklärt Würfel.“ Er führt die ruhigen und entschlossenen Bewegungen vor, die Workshopteilnehmer machen es ihm nach. Es sei wohl seine eigene Affinität für Japan, die Kampfkunst und die körperzentrierten Bewegungskünste, die ihn seit mehr als 30 Jahren an das Schwert binden, sagt er.

Währenddessen versucht sich Andrea Leidenberger an diesem Samstagmittag zum ersten Mal mit dem schlichten Holzschwert. „Es ging uns um Bewegung“, sagt sie, „ist halt mal was ganz anderes als Joggen.“ Schon in ihrer Kindheit habe sie spielerisch mit Pfeil und Bogen oder auch in Kämpfen mit den kleinen Holzschwertern ihr Glück versucht. „Es ist schön, den Schwertkampf hier jetzt formen zu können“, befindet sie und versucht sich am nächsten Schritt. Ihre Muskeln würden sich auch nach den ersten Einheiten schon für die Schwünge und Bewegungen bedanken. „Es ist zwar nicht zu vergleichen mit Yoga“, sagt Andrea Leidenberger und stellt dann fest: „Aber trotzdem hat es eine ähnliche Wirkung.“

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