Klimaaktion in Radevormwald Ab sofort werden Kilometer gesammelt
Radevormwald · Mit dem Startschuss der Stadtspitzen hat gestern auch in Radevormwald, Hückeswagen, Wipperfürth und Marienhagen das Stadtradeln begonnen. Viele Radler schlossen sich dem Tross am Marktplatz in Rade an.
Lutz Stamm zieht den Gurt seines Helms fest. „Dieses Jahr wollen wir gewinnen“, sagt er und grinst. Im vergangenen Jahr habe das Team den zweiten Platz gemacht. „Wir müssen einfach noch ein paar Kilometer mehr sammeln“, erklärt er dann und blickt zu Simon Frenken und Nick Kausch, die beim Stadtradeln ebenfalls Kilometer für das Team von Radsport Nagel sammeln. Die beiden Jungs nicken. Jeder Kilometer, den sie in den nächsten drei Wochen bei Rennen oder in der Freizeit fahren, wird in der App notiert. „Klar sind wir ehrgeizig“, sagen die Drei unisono. Gleichzeitig gehört das Radfahren aber zu ihren liebsten Hobbys. Und deswegen lassen sie es sich am Sonntagmittag auch nicht nehmen, beim offiziellen Startschuss der kreisweiten Aktion in Radevormwald dabei zu sein.
Für 13.30 Uhr haben sich am Marktplatz der heimische Bürgermeister Johannes Mans, sein Hückeswagener Amtskollege Dietmar Persian und die Wipperfürther Bürgermeisterin Anne Loth angekündigt – um für das Stadtradeln zu werben und teilweise auch selbst in die Pedale zu treten. Dietmar und Elvira Persian kommen aus Hückeswagen angeradelt, Anne Loth hat auf das E-Mountainbike gesetzt und startet ebenfalls am Marktplatz. Johannes Mans und Rades Klimamanager Niklas Lajewski empfangen hier bei schönstem Sonnenschein am Sonntagmittag viele Radler. Die einen haben sich selbstständig auf den Weg zwischen Rade und Marienheide gemacht – sie können in jeder der vier Kommunen an einer Station einen Stempel sammeln, am Ende eine kleine Überraschung erhalten und gleichzeitig die ersten Kilometer für die Stadtradeln-Wertung sammeln. Andere sind ganz bewusst zur Mittagszeit zum Marktplatz gekommen, um sich den Stadtspitzen anzuschließen – wie das Team von Radsport Nagel oder auch Heinz Georg Peppinghaus (79), der sich in Hückeswagen mit Enkel Philip auf die Rennräder geschwungen hat und nun am Marktplatz auf den offiziellen Startschuss wartet. „Ich fahre im Jahr rund 8000 bis 10.000 Kilometer“, erzählt er. Seit dem Beginn der Stadtradeln-Initiative sei er schon dabei. „Natürlich möchte ich besonders viele Kilometer sammeln“, sagt er. Seine erste Zieletappe: Am Sonntagabend will er die ersten 100 Kilometer voll machen. „Wenn wir nachher aus Marienheide zurück sind, sollten wir das geschafft haben“, sagt er, „sonst fahren wir halt noch ein bisschen weiter.“ Enkel Philip (9) zieht mit – schließlich seien sie gemeinsame Touren schon gewöhnt.
Hückeswagens Bürgermeister Dietmar Persian freut sich sichtlich über die Unterstützung aus seiner Stadt. Auch Gudrun und Wolfgang Elberzhager sind aus Hückeswagen mit den Rädern gekommen. „Ohne Motor, wir fahren M-Bikes“, sagen sie und ergänzen dann grinsend: „Muskel-Bikes.“ Mit welchen Rädern die Teilnehmer des Stadtradelns antreten, ist ihnen allerdings selbst überlassen: Die einen setzen auf Rennräder, andere auf E-Bikes und am Sonntag sind auch viele konventionelle Räder mit dabei.
„Wir freuen uns, dass die Aktion so gut angenommen wird“, bekunden dann Niklas Lajewski und Bürgermeister Mans. Das Mitmachen lohne sich gleich mehrfach: Schließlich lasse sich auf dem Fahrrad besonders schön das Oberbergische entdecken. Deswegen sind auch Dietmar Persian und Anne Loth im Einsatz: „Bewegung und Gemeinschaft“, sagt die Wipperfürther Bürgermeisterin, „das ist doch eine schöne Kombination.“ Ebenso wie ihr Hückeswagener Amtskollege sei sie ohnehin viel mit dem Fahrrad unterwegs. „Und heute wollen wir andere motivieren, mitzuradeln“, sagt Persian. Und deswegen gelte: „Nicht nur reden, sondern auch selber machen.“
Die Tour der Radler aus den vier Kommunen soll an diesem Tag von Radevormwald weiter nach Hückeswagen führen. Dort erhalten sie am Bergischen Kreisel ihren zweiten Stempel, dann weiter nach Wipperfürth, wo sie am Schienenbus kurz Halt machen und schließlich bis zur Bahnhofstraße nach Marienheide, wo der vierte Stempel wartet. Mit einem gemeinschaftlichen Klingeln startet schließlich die Tour.