Industriegeschichte in Radevormwald So wurde das Tal der Wupper Klein-England

Radevormwald · Der Bergische Geschichtsverein lädt zu einem Vortrag und Exkursionen zur Industriehistorie ein.

 Die größte Dampfmaschine des Bergischen Landes steht im Wülfing-Museum in Radevormwald-Dahlerau.

Die größte Dampfmaschine des Bergischen Landes steht im Wülfing-Museum in Radevormwald-Dahlerau.

Foto: Hütten

(s-g) Der Bergischen Geschichtsverein Radevormwald lädt für Freitag, 5. Juli, um 19.30 Uhr zu einem Vortrag von Ulrich Haldenwang über die Entwicklung der Textilindustrie im Tal der Wupper bei Radevormwald ein. Ort ist der Mehrzweckraum des Bürgerhauses.

Die „Industrielle Revolution“ in England mit der Industrialisierung der Textilproduktion im Raum Manchester in den 1760er bis 1840er Jahren prägte auch die Entwicklung in Radevormwald bis ins 19.Jahrhundert. In Cromford in der englischem Grafschaft Derbyshire baute 1771 Richard Arkwright die „Cromford Mill“ in der die Arbeitsprozesse von der Rohwolle bis zum Fertigprodukt weitestgehend mechanisiert und in einem mehrgeschossigen Fabrikgebäude zusammengeführt wurden. Für die Arbeit in einer Fabrik warb er vorzugsweise kinderreiche Familien von außerhalb an und baute für deren Unterbringung und Versorgung eine kleinstädtische Infrastruktur mit Arbeiterwohnungen, Geschäftsgebäuden und später auch Schulen.

Da in Lennep die für den Antrieb der modernen Textilmaschinen erforderliche Wasserkraft nicht vorhanden war, gingen die Fabrikanten Bauendahl, Schürmann & Schröder sowie Johann Wülfing & Sohn an die Wupper in die Ortschaften Dahlhausen, Vogelsmühle und Dahlerau. Das Industrie-Ensemble in den Radevormwalder Wupperorten kann heute aus Sicht der Denkmalpflege zur „Spitzengruppe historischer Industriemonumente“ des gesamteuropäischen Erbes gezählt werden.

Das Thema wird dann in einer Exkursion am 17. Augustvertieft. Der Geschichtsverein besucht die alte bergische Stadt Ratingen, einen Ausgangspunkt der kontinentaleuropäischen Industrialisierung. Diese Exkursion wird von Ulrich Haldenwang organisiert und geleitet. Der Kostenbeitrag beträgt 35 Euro, die Anmeldung soll bis zum 5. August erfolgen. Am 7. September folgt dann eine Halbtagesfahrt in die ganz frühe Industriegeschichte unserer Region: nach Remscheid zum Steffenshammer. Der Steffenshammer ist ein Schmiede- und Schleifkotten am Bachlauf der Gelpe und wurde 1746 errichtet. Organisiert und geleitet wird diese Exkursion von Bernhard Priggel. Die Anmeldung soll bis zum 25. August erfolgen. Der Kostenbeitrag wird 20  Euro betragen.

Wer sich für diese Exkursionen interessiert, kann sich bei Hans Golombek unter 02195 30217 oder per Mail unter hans.golombek@t-online.de melden.

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