Verkehr in Radevormwald Großbaustelle sorgt für Frust bei Pendlern

Radevormwald · Die B 229 ist für jene, die von Rade nach Lennep wollen, ab sofort dicht. Auch bei den Busfahrplänen gibt es Änderungen.

 Überrascht zeigten sich viele Fahrgäste von der Fahrplanänderung für die Linie 671.

Überrascht zeigten sich viele Fahrgäste von der Fahrplanänderung für die Linie 671.

Foto: Wolfgang Schneidewind

Eine Überraschung erwartete ab Samstag jene Radevormwalder, die mit der Linie 671 fahren möchten. Wegen einer Großbaustelle, so heißt es in einem Aushang, der unter anderem am Busbahnhof in der Stadtmitte hängt, verkehrten alle Fahrten nun „bis zu fünf Minuten vor den im Fahrplan angegebenen Zeiten“. Zudem werden manche Haltestellen nicht angefahren, etwa Wassermühle und Tocksiepen.

Bei der Großbaustelle handelt es sich um die Arbeiten auf der Kreuzung Rader Straße/Ringstraße in Remscheid-Lennep. Wer von Radevormwald nach Remscheid will, nimmt die Route über die B 229, die dort mündet. Doch bis Ende März bleibt die Strecke für Fahrzeuge aus Richtung Radevormwald gesperrt. Zwei mögliche Ausweichrouten gibt es nun: Entweder über die L 412 über die Route Wuppertalsperre/Engelsburg/Trecknase/Ringstaße, oder über die L81/414 und 411 über Wuppertal-Beyenburg. Damit die Verkehrsteilnehmer frühzeitig merken, dass es keine Sinn hat, in Richtung Lennep zu fahren, sind Verbotsschilder an der B 229 aufgestellt worden.

Was für die Autos und LKWs gilt, das gilt natürlich auch für den Öffentlichen Personennahverkehr. CDU-Politiker Edmund Biekowski kritisiert besonders, dass die Linie 671 bei der Rückfahrt „die Haltestellen in der Radevormwalder Innenstadt“ nicht anfahre. Biekowski hat in einem Schreiben an die Oberbergische Verkehrsgesellschaft (OVAG) angeregt, eine Lösung zu finden, bei der der Stadtkern wieder angesteuert wird.

Während auf der Internetseite der OVAG nicht über die aktuellen Änderungen informiert wird, können sich auf der Webseite der Stadtwerke Remscheid die Fahrgäste der Linien 671 und des NE19 Auskünfte holen. Dort heißt es: „Alle Fahrten der 671 und NE19 in Richtung Lennep fahren ab Haltestelle Niedernfeld über Krebsöge — Wupperdamm, ab dort nach etwa 700 Metern rechts ab Richtung Durchsholz, an der nächsten Einmündung halb links Richtung Hackenberger Straße zur Haltestelle Franckestraße. Weiter über Hst. Max-von-Laue-Straße — Christhauser Straße — Fontanestraße zur Ersatzhalte­stelle Rader Straße / Stadion, ab dort entsprechend der bereits bekannten Umleitung.“

Zurück in Richtung Radevormwald bleibt die Route bis zur Haltestelle am Kreuz unverändert. „Ab dort werden diejenigen Fahrten, die nach der Ankunft in Radevormwald sofort nach Lennep zurückkehren, über die Westfalenstraße (B229) direkt zum Busbahnhof geführt. Fahrgäste mit Zielen an den entfallenden Haltestellen können auf der Rückfahrt dort aussteigen. Am Busbahnhof wird einheitlich — auch bei den über den normalen Linienweg verkehrenden Fahrten — der Bussteig D angefahren.“ Eine Ausnahme sei montags bis freitags die Fahrt um 5.21 Uhr ab Kreishaus. „Um einen Anschluss sicherzustellen, bedient diese das Stadtzentrum auf der Hinfahrt, hält abwechselnd am Steg E (gegenüber des Busbahnhofs) und nimmt auf dem Rückweg die direkte Strecke über die Westfalenstraße“, erläutern die Stadtwerke. Was den Nacht-Express in Richtung Radevormwald sowie die erste und letzte Fahrt der 671 betrifft, wenden die Busse im Kreisverkehr Bergerhof und fahren die Haltestelle in Richtung Lennep an. Fahrgäste, die ins Radevormwalder Zentrum wollen, werden bis und ab dort mit einem bereitgestellten Taxi-Shuttle gefahren.

Die Einwohner von Radevormwald waren in den vergangenen Monaten mit Großbaustellen gebeutelt. So war die ganzen Sommerferien über die B 229 in Richtung Halver komplett gesperrt, im Winter wurde die B 483 in Richtung Schwelm dicht gemacht, wobei es wegen Problemen mit dem Material eine Verlängerung der Baustelle gab. Inzwischen sind die Arbeiten auf dieser Strecke beendet. Ein kleiner Trost angesichts der erneuten Sperrung.

In den sozialen Medien machen entsprechend Bürger ihrem Unmut Luft. „Das ist doch eine Zumutung für die Rader Berufspendler“, schimpft ein Kommentator auf Facebook. „Erst Halver, dann Schwelm und jetzt nach Lennep Komplettsperrungen.“ Auch die früher verkehrenden Busse werden kommentiert. „Ich war zum Glück heute Morgen (Samstag) zehn Minuten eher an der Haltestelle in Bergerhof und hatte daher Glück, den Bus zu bekommen“, schreibt eine Bürgerin. Die Tatsache, dass in den vergangenen Tagen auch auf der L 412 in der Nähe der Gaststätte „Eierkaal“ eine Baustellenampel geschaltet war, sorgt bei den Kommentatoren ebenfalls für schlechte Laune.

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