CDU in Radevormwald Reaktionen auf AKK-Rückzug: „Keine Öffnung für extreme Ränder“

Radevormwald · (s-g) Der Rückzug der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer sorgt auch bei den Christdemokraten in der Region für Aufsehen. Jens-Peter Nettekoven, CDU-Landtagsabgeordneter für Radevormwald, würdigte jedoch die Entscheidung Kramp-Karrenbauers und zollte ihr Respekt.

 Dejan Vujinovic, stellvertretender Vorsitzender der CDU Radevormwald.

Dejan Vujinovic, stellvertretender Vorsitzender der CDU Radevormwald.

Foto: stadt/Stadt

Was die Positionierung der CDU gegenüber den Kräften von rechts und links angeht, unterstützt Nettekoven den Kurs der scheidenden Vorsitzenden, die sich „strikt gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD und den Linken ausgesprochen hat“. Dies sei auch die Beschlusslage der Partei. „Wir sind als CDU jetzt gut beraten, Geschlossenheit zu wahren. Wir dürfen uns unsere politische Agenda nicht von der Linken oder der SPD diktieren lassen, die derzeit vermeintlich moralisches Oberwasser haben“, meint Nettekoven. „Die Wahl von Herrn Kemmerich zum Ministerpräsidenten von Thüringen war ein Fehler. Doch wir sollten jetzt nicht den Schluss daraus ziehen, als sei es die Aufgabe von Christdemokraten, Herrn Ramelow ins Amt zu verhelfen.“ Was die Nachfolge der Vorsitzenden und den künftigen Kanzlerkandidaten angehe, hält sich der Landtagsabgeordnete erst einmal zurück. Man solle jetzt keine Nabelschau betreiben und nicht über jedes Stöckchen springen, dass SPD und Linke hinhalten.

Gerd Uellenberg, Vorsitzender der Radevormwalder CDU, zeigt sich von dem Schritt der Vorsitzenden überrascht: „Das kam sehr plötzlich.“ Er beurteile den Vorgang ähnlich wie Wolfgang Bosbach, der erklärt hatte: „Wer nach Führung ruft, muss sich führen lassen.“ Was die Abgrenzung nach rechts und links angeht, teilt Uellenberg die Auffassung, dass die CDU sich den extremen Rändern nicht öffnen solle. „Dennoch müssen wir die Frage diskutieren, warum manchen Bürger, die uns früher gewählt haben, dies nun nicht mehr tun.“

Dejan Vujinovic, stellvertretender Vorsitzender der Radevormwalder CDU, hatte wie andere Mitglieder der Jungen Union Oberberg bei der Wahl im Dezember 2018 Friedrich Merz als neuen Vorsitzenden der Partei favorisiert. Ob Merz’ Stunde nun schlägt, das könne er derzeit nicht beantworten, sagt Vujinovic. Er zolle Annegret Kramp-Karrenbauer großen Respekt für ihre Entscheidung.

Auch Vujinovic erteilt einer Öffnung der CDU an den extremen Rändern eine Absage. „Wir brauchen eine Brandmauer gegen Links- und Rechtsextreme.“ In diesem Zusammenhang müsse man auch die Umtriebe der so genannten Werteunion kritisch betrachten, meint er. Diese Gruppe innerhalb der CDU, deren Galionsfigur der ehemalige Geheimdienstchef Hans-Georg Maaßen ist, wirbt für Koalitionen mit der AfD. Die Werteunion hatte auch die Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum thüringischen Ministerpräsidenten mit Unterstützung der AfD-Stimmen begrüßt.

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