Flugplatz Leye in Radevormwald Beim Segelflug zählt jeder Kilometer

Radevormwald · Sollte die Thermik einmal nicht mitspielen, entscheidet die Länge der zurückgelegten Strecke über den Gewinner. Per GPS wird sie festgehalten.

 Auftakt der freien Trainingsflüge an der Leye mit Patrick Hirschauer und David Spohn im Segelflugzeug Duo Discus sowie Josh Jarosch (v.l.).

Auftakt der freien Trainingsflüge an der Leye mit Patrick Hirschauer und David Spohn im Segelflugzeug Duo Discus sowie Josh Jarosch (v.l.).

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Sicht auf das Bergische Land aus einem Segelflugzeug ist einmalig. In diesen Genuss kommen zehn Teilnehmer beim ersten „WennemaCup“ auf dem Segelflugplatz an der Leye. David Spohn (22) und Josh Jarosch (22) sind die Initiatoren des Wettbewerbs. Mit ihrer Idee zur Nachwuchsförderung stießen sie beim Luftsportverein Radevormwald auf offene Ohren.

„Der Cup ist auf junge Leute ausgelegt, die gerade in den Wettbewerb einsteigen“, sagt Jarosch, der selbst um den Pokal mitfliegt. Der jüngste Teilnehmer ist 17 Jahre alt. Teams aus der näheren Umgebung, aber auch aus Hamburg oder dem Raum Stuttgart stellen sich der Herausforderung. Veteranen des Streckenflugs nehmen ebenfalls am WennemaCup teil. Immerhin ist er Teil der Deutschen Segelflugrangliste. Auf verschiedenen Touren sammeln die Piloten nach dem Training am Wochenende von Montag bis zum Ende der Woche Punkte. Wer als erstes wieder an der Leye landet, ist Tagessieger.

Doch sollte die Thermik einmal nicht mitspielen, entscheidet die Länge der zurückgelegten Strecke über den Gewinner. Per GPS wird sie festgehalten. Geflogen wird dabei entweder über das Sauerland Richtung Osten oder den Raum Aachen in Richtung Westen. Wie die Strecke, die bis zu 400 Kilometer lang sein kann, genau aussieht, entscheidet das Organisationsteam jeden Morgen mit einem Meteorologen.

Täglich gegen 11 Uhr beginnen die Vorbereitungen für den Start, der auch für Zuschauer geeignet ist. Wer zuschauen möchte, ist an den kommenden Wertungstagen bis zum Wochenende willkommen. „Sechs Tage am Stück fliegen geht an die Substanz“, sagt Jarosch. Bis zu drei Liter Flüssigkeit gehören mit an Bord. Schließlich kann ein Flug bis zu fünf Stunden oder mehr dauern. Doch die Mühe lohnt. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn man am Ende wieder landet und sieht, was man ohne Motor und nur mithilfe der Natur geschafft hat“, schwärmt Spohn.

Zu den ersten Teilnehmern, die ihr Segelflugzeug am Samstag vorbereiteten, gehörte Thorben Langer (25) aus dem Sauerland. „Das Schöne am Segelflug ist, dass man wie eine große Familie ist“, sagt er. Die LS3 vom Vater seiner Freundin wurde mit großer Konzentration montiert. Denn Sicherheit geht vor. Auf den Cup freue er sich vor allem deshalb, weil man unerfahreneren Piloten Hilfestellung geben könne.

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