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Evangelische Gesellschaft „Allzeit gute Fahrt“ – Biker empfangen Segen Gottes

Radevormwald · 100 Motorräder machten sich am Sonntag auf den Weg zum Zentrum der Evangelischen Gesellschaft. Zum ersten Mal überhaupt in Radevormwald fand auf dem Gelände der Gesellschaft ein Motorradfahrer-Gottesdienst statt.

 Ein etwas anderer Altar mit (v.l.) Ede, Hans-Jürgen, Olli, Annika und Johannes von den „Flying Angels – Jesus is Lord“.

Ein etwas anderer Altar mit (v.l.) Ede, Hans-Jürgen, Olli, Annika und Johannes von den „Flying Angels – Jesus is Lord“.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Normalerweise bleibt es recht still am Ende der Telegrafenstraße in Rade. Am Sonntag jedoch knatterten dort die Motoren von etwa 100 Motorrädern, die alle auf dem Weg zum Zentrum der Evangelischen Gesellschaft (EG) waren. Zum ersten Mal überhaupt in Radevormwald fand auf dem Gelände der Gesellschaft ein Motorradfahrer-Gottesdienst statt. Direktor Klaus Schmidt von der EG und Dr. Hans-Georg Wünch vom Missions- und Bildungswerk „Neues Leben“ veranstalten seit vielen Jahren Motorradfreizeiten und Gottesdienste für Motorradfahrer.

Nun war es an der Zeit, die Biker einmal in die Bergstadt zu locken. Neben den Motorradfahrern waren auch einige Teilnehmer der Vater-Kind-Freizeit sowie Anwohner der Telegrafenstraße und umliegender Straßen dabei. „Wenn wir hier schon Lärm machen, dann sollen die Bewohner wenigstens mitmachen dürfen“, sagte Schmidt und schmunzelte. In ähnlich lockerer und freundlicher Atmosphäre verlief auch der restliche Tag. Nachdem alle ihre Motorräder abgestellt und sich nach der Anreise mit Getränken erfrischt hatten, begann der Gottesdienst. Gestaltet wurde er von Dieter Henke und Nils Langenberg. Henke, der extra aus der Nähe von Marburg angereist war, ist begeisterter Musiker und Texter. Seine Songs, alles eigene Werke, gleichen nicht den Liedern, die man aus Gottesdiensten kennt. Sie sind rockig, sprechen gesellschaftliche Themen an, erzählen Geschichten aus dem Leben und von Gott und regen zum Nachdenken an.

Das tat auch die Predigt von Nils Langenberg. Der Pfarrer und leidenschaftliche Motorradfahrer verband in seiner Predigt eine der großen Geschichten des Alten Testaments mit dem Leben und dem Motorradfahren, so dass sich jeder mit seinen Worten identifizieren konnte – ob er nun gläubig ist, oder nicht. „Geradeaus kann jeder“ lautete das Thema seiner Worte, doch es gibt auch Kurven, auf den Touren mit dem Bike, ebenso wie im Leben. Und die geraden Strecken, auf denen man durchstarten kann, wären nichts Besonderes, wenn es nicht die Kurven gäbe.

Langenberg ermunterte dazu, auch die Kurven des Lebens, in denen wir in Schieflage geraten, oder gar drohen, von der rechten Bahn abzukommen, genau so zu sehen: als die Momente vor dem nächsten Durchstarten.

Durchgestartet sind nach dem Gottesdienst auch die meisten Fahrer zu einer gemeinsamen Tour: 80 Kilometer durch die Natur. Für Daniel Melzer und seine Freunde ging es jedoch nach Hause. Verständlich, denn er war extra aus dem 160 Kilometer entfernten Hüttenberg bei Wetzlar gekommen, um den Gottesdienst zu besuchen.

„Ich gehe regelmäßig zur Kirche, aber wenn es zeitlich passt, das mit Motorradfahren zu verbinden, bin ich gerne dabei“, sagte er. „Am Ende des Tages kann man dann zwar nicht mehr auf dem Sattel sitzen, aber es lohnt sich.“

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